Am Freitag habe ich mal mein neues E-Bike im Schwarzwald getestet. Die Strecke ging von Donaueschingen über Furtwangen weiter nach Haslach im Kinzigtal.
Nach Donaueschingen bin ich diesmal mit dem Auto gefahren, da die Zuganschlüsse nicht so perfekt waren und ich zuviel Zeit für die Anreise gebraucht hätte. Ich wollte möglichst frühzeitig starten, da für Nachmittag Regen angesagt war.
Um 8.30 Uhr bin ich in Donaueschingen losgefahren und ersteinmal über einen kleinen Berg nach Wolterdingen, dort fließt die Breg und es gab hier früher die Bregtalbahn. In den 70iger Jahren hat man die Strecke stillgelegt und nun ist dort ein Radweg. Bis Bäunlingen fährt der Zug noch und bis Furtwangen geht dann der Bahnradweg weiter. Auf der Strecke findet man noch die alten Bahnhöfe und Brücken.
Ein sehr schönes Tal, sehr dünn besiedelt, zu dünn für eine Bahn. Im einzigen größeren Ort Vöhrenbach habe ich beim Bäcker ein 2.Frühstück gemacht.
Von Wolterdingen bis Furtwangen waren es so 25 km und ein Höhenunterschied von 130m. Es ist ein befestigter Radweg, aber nich asphaltiert. Es fuhr sich nach dem Regen der letzten Nacht etwas schwer, so dass ich doch den Motor in der 1.Stufe zugeschaltet habe, auch um Kraft für die Berge zu sparen.
Furtwangen ist recht nett, eine Hochschulstadt, aber keine Attraktion. Ich bin deshalb gleich weiter in Richtung Norden, weiter die Breg entlang bis zur Quelle. Das waren nochmal 6,5 km. Die letzten 2 km hatten es aber dann in sich, es ging 200 Höhenmeter hoch, also über 10 Promille Steigung. Mein Motor hat in der höchten Stufe gearbeitet, also mit 65 Nm, und ich mußte ganz schön treten. Man schafft das ohne schieben zu müssen, aber es kostet Kraft. Auf der Strecke kam ich an Bauernhöfen vorbei an denen große Schilder hingen, dass sie die Schwarzwaldmilch Molkerei beliefern – unsere Stamm-Bio-Milch Marke. Die Kühe standen hier auch alle auf saftigen grünen Wiesen – die Werbung stimmt also.
Kurz vor dem Gipfel ist die Donauquelle, besser gesagt die Quelle der Breg.

In der Nähe der Quelle gibt es einige Biergärten/Restaurants, ein beliebtes Ausflugsziel.
Donauquelle bei Wikipedia
Wie ich dann weiter bin, den Berg auf der anderen Seite wieder herunter, sind mir viele Wandergruppen entgegengekommen. Viele waren lustig drauf, andere wiederum haben ganz schön geschnauft. Ein älterer Radfahrer (wahrscheinlich über 65) kam mir auf dem Rad entgegen. Der fuhr den Berg locker ohne Motorunterstützung hoch, seine Unterschenkel hatten aber Muskeln wie Drahtseile.
Eine sehr schöne Ecke des Schwarzwaldes, hier macht das Wandern und Radfahren wirklich Spaß.
Über kleinere Wege ging es hinunter in das Tal der Elz, welche nun in den Rhein fließt. Ein Tal kaum bewohnt, es gibt hier nicht mal Mobilfunk, und die Straße geht immer bergab. Es ist eine gut ausgebaute Straße auf der ich teilweise eine Geschwindikeit von 60 km/h erreicht haben. Mein Rad ist wirklich gut, bei dieser hohen Geschwindigkeit fährt es immer noch sehr stabil und sicher, keine Unruhe/Flattern – nichts.
11km hat es gedauert bis ich das nächste Dorf erreicht habe und dabei ging es von 900m bis auf 450m runter. Oberprechtal heißt das Dorf. Hemingway ist hier mal gewandert.
In Oberprechtal macht die Elz einen Bogen und fließt in Richtung Rhein bei Freiburg weiter. Ich bin aber hier in Richtung Norden abgebogen. Um ins Kinzital zu kommen muß man wieder über einen Berg. Auf 2km ging es jetzt 200 Höhenmeter hoch. Bis 50m vor dem Gipfel habe ich durchgehalten, dann mußte ich aber doch absteigen und den letzten Rest schieben. Ich konnte nicht mehr.
Vom Gipfel Langwassereck ging es den Berg hinuter bis ins Kinzigtal.
Wieder ein idyllisches Tal wo viele unserer Schwarzwald Bio-Milch Erzeuger auf der Weide stehen.
Haslach habe ich gegen 13 Uhr erreicht. Schnell noch ein Wurstbrötchen beim Metzger gekauft und dann ging es mit der berühmten Schwarzwaldbahn zurück nach Donaueschingen. Die Bahnstrecke von Hornberg über Triberg bis St.Georgen ist wirklich grandios, eine richtige Hochgebirgstrecke wie in der Schweiz mit vielen Tunneln und Viadukten. Schwarzwaldbahn bei Wikipedia
Um 14.15. war ich zurück in Donaueschingen. Schnell mein Rad ins Auto verladen und gegen 15.30 Uhr erreichte ich wieder Böblingen.
Insgesamt ging diese Radtour über 65km und 600 Höhenmeter. Meine Batterie war am Ende fast leer. Die Berge kosten viel Strom, wenn man nicht die Drahtseil Unterschenkel hat.
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