Kurzer Bericht vom fünften Tag

Gut gestärkt ging es heute um 8.45 Uhr wieder los. Die nette Dame von der Rezeption hat noch schnell ein Foto von mir gemacht (siehe Galerie). Idylisch, abseits der Strassen ging der Ilmtalweg weiter nach Weimar. Die Radwegplaner haben aber dennoch ein paar Hügel auf dieser Strecke eingebaut, sonst wäre es ja zu schön gewesen. Allerdings waren die nicht sehr hoch und ich bin meißtens die Anstiege gelaufen um mein Knie zu schonen. Bin dann mit einer leichten Verspätung in Weimar eingefahren, da ein Weimarer Eingeborener mir vorher noch ausführlich sein bisheriges Radlerleben erzählen mußte.
In Weimar angekommen wurde erstmal Tourist gespielt und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten fotografiert. Danach habe ich den Weg Richtung Marktplatz gemommen um einen Bäcker für meinen Morgenkaffee zu finden. Nun darf jeder einmal raten was ich stattdessen gefunden habe … Klar, einen Bratwurststand mit echter Thüringer Rostbratwurst vom Holzkohlegrill. Mir blieb nichts anderes übrig als morgens halb Elf eine zu essen. Ein Weimarer erklärte mir dann auch gleich, das dies genau richtig wäre, denn Thüringer Bratwurst schmeckt zu jeder Tageszeit.
Einen Kaffee wollte ich denoch trinken, allerdings überzeugte mich die nette Verkäuferin, dass Kaffee ohne Kuchen nicht gehe und ihr Kuchen lecker sei. Sie hatte recht der Quark-Kokos Kuchen war lecker.
Um 11 Uhr ging es dann auf Goethes Wegen Richtung Tiefurth. Das Weimaer Land ist wirklich eine schöne Landschaft.
Kurz vor 12 erreichte ich Apolda. Da ich mir unbedingt vorgenommen hatte in Apolda das gute Apoldaer Hefeweizen zu trinken, mußte ich den Radweg verlassen. Und dann war ich auch verlassen, mein Navi konnte auch nicht so richtig helfen. Ich fand dann schnell einen netten Einwohner und erklärte ihm mein Problem in die Innenstadt zu kommen um ein Apoldaer Weizen zu trinken. Er hatte dafür vollstes Verständnis und zeigte mir den Geheimweg der Eingeborenen. Der ging allerdings durch die grausamsten Straßen die man sich vorstellen konnte: teilweise ohne Asphalt, Kopfsteinpflaster, usw. Hier ist definitiv der Aufschwung Ost noch nicht angekommen. Auf dem Marktplatz fand ich dann eine Gaststätte wo es eine Flasche Weizen für 1.90 gab. Der Wirt hatte aber z.B auch ein Mittagessen Kartoffeln mit Quark für 3.50 Euro im Angebot. Demenstprechend gut war da auch der Publikumsverkehr, die meißten nahmen Rostbrätel mit Zwiebel und Bratkartoffeln. Ich hatte nach meinem üppigen Frühstück nicht soviel Hunger. Apolda läßt sich in die Kategorie nette Kleinstadt einordnen.
Unter brennender Sonne habe ich dann meinen Weg in Richtung Bad Sulza eingeschlagen. Bad Sulza ist wirklich nicht schlecht, die haben auch die Toskana Therme. Leider hätte ich mein Fahrrad auf Stufen den Berg hochtragen müssen um die zu besuchen, das habe ich mir gespart. Aber man kann ja vieleicht später mal wiederkommen.
Glück wie ich immer habe, wurde gerade auf der Verbindung zwischen dem Ilmtaweg und dem Saaleradweg gebaut. Die Jungs haben mich und auch viele andere Radfahrer auf einen ungefähr 5 km Umweg geschickt. Da kommt Stimmung auf.
Interessant wurde es wieder hinter Bad Kösen, denn da trifft der Radweg auf das Staatsweingut Kloster Porta. Hier haben die am Radweg entlang die verschiedenen Weinreben des Saale-Unstrut Gebiets gepflanzt – zum Kosten. Da war ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Platz, alle Sorten wurden gekostet. Viele frühreife Sorten waren schon sehr weit und süss, andere noch sauer. Am Besten hat wieder Müller-Thurgau aber auch Bacchrus geschmeckt. Hier habe ich ganz schön Zeit vertrötelt und mußte deshalb wieder Speed geben, denn ich hatte der Pension gesagt ich komme um 17.30 Uhr. Allerdings liegt die Pension auf der östlichen Seite von Naumburg und ich mußte ersteinmal um Naumburg herumfahren. 17.45 Uhr erreichte ich dann meine Pension. Umgezogen und dann mit dem Fahrrad eine Stadtbesichtigung gemacht, man nennt so etwas auch speed sightseeing. 😉
Leider haben die mich aber nicht mehr in den Dom hereingelassen.
Vom Abendessen reden wir heute lieber nicht, war gut aber nicht außergewöhnlich.
Morgen gibt es dann die letzte Etappe der Radreise: Naumburg -> Zweenfurth über Weissenfels und Leipzig. Das sind noch einmal etwas übr 70 km.
Zum Schluß noch eine gute Nachricht: mein linkes Knie sagt nichts mehr, hat aufgehört zu maulen.


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