Kategorie: Reise

  • Ganz China hat für Deutschland gefiebert

    Heute morgen haben meine chinesischen Kollegen vom Spiel geschwärmt. Die waren um 3 Uhr aufgestanden und haben das Spiel geschaut. Ich hatte nur die kurzen Informationen die der Kaptain durchgegeben hat und Gabi’s SMS. Alle haben hier anscheinend für Deutschland gefiebert.  Schon der Taxifahrer wollte wissen, ob ich aus Germany komme und hat mich dann mit gehobenen Daumen in schwerverständlichen Englisch über das Spiel vollgequatscht. Deutschland ist den Chinesen sicherlich auch näher als Argentinien. Im Büro haben mich viele auf das Spiel angesprochen und sich ein bißchen mitgefreut.

    Bin aber nach dem Mittagessen im Büro wieder abgehauen, da ich nun doch etwas müde geworden bin. Allerdings mit Schlafen war nichts, denn es kam gerade im Fernsehen die nur wenig gekürzte Wiederholung des Endspiels. Habe ich mir natürlich vollständig angeschaut. Die Moderatoren des Sportkanals treten in Deutschlandtrikots auf und Schweini ist scheinbar deren Lieblingspieler unserer Mannschaft. Der wird ständig irgendwie im Bild gezeigt, neben Messi. Auch zeigt man in den Zusammenschnitten gern die Kanzlerin, wie sie mitfiebert und die Spieler drückt.

    So, nun gehe ich mir aber noch ein Einschlafbier holen und dann geht es ins Bett.

  • Wieder mal in Zürich auf der Reise nach Shanghai

    Kurzer Zwischenstop in Zürich, gleich geht es in den Flieger. Habe noch meine Böblinger Käsestange verdrueckt. Mittagessen gibt es im Flieger sicherlich wieder erst um 15 Uhr. Allerdings schmeckt es auf dem Hinflug auch immer recht gut, kommt ja auch aus der Schweiz. Nur der Fraß auf dem Rückflug ist kaum genießbar.
    Nun werde ich während des WM Spiels in der Luft sein. Kommt halt davon, wenn man der deutschen Mannschaft das Endspiel nicht zutraut. Wäre sonst gestern schon geflogen und haette das Spiel im chinesischen Fernsehen geschaut, um 3 Uhr nachts.
    Allerdings habe ich für den heutigen Flug noch einen Platz am  Notausstieg bekommen. Da kann ich mal mit ausgestreckten Beinen schlafen. Morgen früh, gleich nach Ankunft, geht es dann erstmal ins Büro.

  • 25 Stunden auf den Beinen

    Gestern ging’s um 9 Uhr los und heute bin ich um 17 Uhr im Hotel gewesen.
    Der Flug war ganz ordentlich, der Platz neben mir war leer, nur konnte ich nicht schlafen. In der ersten Hälfte der Strecke hat die Karre mächtig gewackelt. Erst ab der chinesischen Grenze war Ruhe. Meine Kollegen meinten heute, das es am Flug über der Ukraine gelegen haben muß. Ich habs nicht verfolgt, aber m.E. sind wir etwas südlicher geflogen. Die Swiss nimmt immer die südliche Route, Lufthansa und KLM fliegen über den Ural. Das Wackeln hat mich nach drei Flaschen Rotwein (0,2l) zu einer Gemüselasagne mit Schweizer Käse nicht mehr sonderlich gestört.

    Nach der pünktlichen Ankunft bin ich dann gleich ins Büro. Mit dem Transrapid und 430 km/h gings vom Flughafen in die Stadt. Von dort mit der Metro und dem Taxi ins Büro. Um 10 Uhr war ich da.
    Alle meine Chinesen waren anwesend, denn für um 11 Uhr hatte ich ein Team Meeting angesetzt. Da ich hier in Shanghai nun viele Kollegen und Freunde habe, war der restliche Vormittag mit Begrüßungen ausgefüllt.
    Mittagessen gab es gegen 13 Uhr in der Kantine, welche auch um diese Zeit noch gut gefüllt war.
    Nach einem weiteren Meeting um 14 Uhr bin ich dann aber doch etwas müde geworden, so dass ich um 16 Uhr den Weg ins Hotel angetreten bin.
    Nun gibt es noch ein Bier zu Einschlafen und dann geht’s ins Bett.

  • 5.Tag in Hanoi

    Habe heute früh mal ein paar Bilder vom Verkehr vor meinem Hotel gemacht. Es sind wirklich Massen von Mopeds unterwegs, hier fährt wirklich Jeder damit rum.
    DSC08657Im Hintergrund ist mein Hotel. Ich habe Gott sei Dank ein Zimmer zum Park, denn der Krach und vor allem der Gestank sind fast unerträglich. Das müssen alles Zweitakter-Mopeds sein. Über die Ampelkreuzung zu laufen ist ein riesiges Wagnis, denn hier fährt immer Jemand irgendwie kreuz und quer. Auch die vielen abbiegenden Mopeds sind ein Risiko. Man weiß ja nie ob so ein Dussel vielleicht doch nicht aufpasst. Obwohl die alle doch viel Rücksicht nehmen, anders geht es eigentlich auch nicht, ist der Verkehr sehr gefährlich.
    DSC08652Hinten, unter der Schnellstraße habe ich bei diesem Verkehr schon Fußgänger quer über die große Kreuzung laufen sehen. Abends, bei Dunkelheit steht dort immer auch ein Gerüst für die Arbeiten an der Brücke und das Mitten auf der Kreuzung. Nur ist dieses Gerüst überhaupt nicht gesichert, oder gar beleuchtet. Man sieht es nicht richtig. Oben auf dem Gerüst sitzen Leute und arbeiten. Nur ein kleines Auto reicht und die sitzen da nicht mehr. Hier hat man hell wach im Straßenverkehr zu sein, da geht es in Deutschland richtig gemütlich zu, aber auch wesentlich aggressiver als hier.
    Es ist wirklich so, hier schimpft keiner oder regt sich auf. Auch wenn es Deppen gibt die Mitten auf der Straße mit dem Fahrrad entgegen dem Verkehr fahren. Die Vorfahrt nicht zu beachten gehört zur Verkehrskultur, man hupt halt mal kurz und wartet dann geduldig bis z.B. der langsame LKW über alle Fahrbahnen hinweg gewendet hat, aber ohne vorher mal zu blinken.
    Morgen kann ich mal ausschlafen, muß dann aber meine Präsentation für Montag noch fertig machen. Werde wohl nicht zu Stadtbesichtigungen kommen. Mir bleibt ja aber auch noch der Sonntag.

  • Zweiter Tag in Shanghai

    Heute Morgen mußte ich mich wieder mit dem Taxi durch den Stau quälen. Auf meiner Strecke bauen sie, da dauert es nun noch länger. Mit den moderaten Taxi Preisen ist sowas aber finanziell kein Drama. 45 Minuten Fahrt, ca. 15 km haben umgerechnet 6 Euro gekostet.
    Im Büro angekommen, hat mein Vertreter hier in Shanghai für heute abgesagt. Das Baby will nun doch schon früher kommen. Es wird sein zweites Kind, das Erste (eine Tochter) ist schon 10 Jahre alt. Der Trend in Shanghai geht ganz klar in Richtung zwei Kinder, viele Kollegen hier haben Zwei. Scheinbar geht das jetzt einfacher, zumindest wenn man Geld hat.  Genau rücken die nicht mit der Sprache raus, aber die Zahlen wahrscheinlich für das Recht auf ein Zweites. Oder es geht doch irgendwie, z.B. wenn beide Eltern schon Einzelkinder sind. Zum Mittagessen haben sie mir auch erzählt, dass man sich in Shanghai neuerdings eine Tochter wünscht. Ein Sohn wird zu teuer, denn dem muß man eine Wohnung kaufen, damit der eine Freundin abbekommt bei dem Mädchen-Mangel. Was wiederum die Wohnungspreise in die Höhe treibt. Mittlerweile kostet hier eine Wohnung mehr als in München.
    Hatte für heute gleich für zwei Meetings eingeladen, so dass alle wissen das ich da bin. Zumindest haben sich alle gefreut, dass ich mich mal wieder sehen lasse. Der Tag ging irgendwie wie in Fluge vorbei bei den ganzen Diskussionen und Händeschütteln.
    Heute Abend habe ich auch den Swimmingpool im Hotel ausprobiert. Der Besuch ist kostenlos, aber nur wenn man eine Badekappe hat. Die wäre gesetzliche Pflicht in Shanghai hat mir die Schwimmmeisterin gesagt. Somit mußte ich eine überteuerte Badekappe für 4 Euro kaufen. Allerdings scheint es kein Gesetz zu geben, dass man vor dem Schwimmen auch Duschen sollte, denn die Schwimmhalle hatte nur eine einzige kalte Dusche (die keiner benutzt). In der Sauna habe ich dann noch Duschen gefunden und konnte mein deutsches Reinlichkeitsgefühl ausleben.
    Der Pool ist immerhin 15m lang, was für ein paar Schwimmzüge reicht. Viel Bock hatte ich aber nicht aufs schwimmen, habe nur ein bisschen geplanscht.
    Nun werde ich noch die Zeitung lesen, die „Shanghai Daily“ ist ganz interessant, da steht viel über China drin. Danach geht es aber bald ins Bett, bin doch noch etwas müde von gestern.

  • Schwerin und Wismar

    Gestern haben wir Schwerin besucht und alles angeschaut was Touristen so sehen müssen. Wichtiger Teil war natürlich das Schloß inklusive Schloßgarten. Auf der schwimmenden Wiese haben wir uns eine halbe Stunde im Liegestuhl mit Blick auf das Schloß ausgeruht. Dort ist auch dieses Panorama Bild entstanden.
    DSC07977Am Abend sind wir dann noch schön Essen gegangen und anschließend ins Kino.
    Das Hotel in Schwerin war nicht so prickelnd, wir mußten zusammen in einem Bett von 1.40m Breite schlafen. Das sind wir nicht gewöhnt und haben deshalb auch nicht besonders gut geschlafen.

    Heute Morgen ging es dann auf der Bundesstraße nach Wismar. Ungefähr um 10 Uhr sind wir angekommen und haben in der Nähe des alten Hafens geparkt.
    Neben Stralsund ist Wismar eines der am besten erhaltenen Städte und UNESCO Weltkulturerbe. Die Altstadt ist wirklich sehenswert. Wir haben deshalb auch drei Stunden gebraucht um alle Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
    Um 13.30 Uhr ging dann der Dampfer zur Hafenrundfahrt ab.

    Wismar Hafen
    Wismar Hafen

    Die Hafenrundfahrt hat 1 Stunde gedauert. Anschließend sind wir ins Hotel und haben unser Zimmer bezogen. Das Hotel liegt direkt neben dem Wismaer Stadion wo Anker Wismar spielt. Wir haben vom Zimmer aus freie Sicht auf das Spielfeld. Nur heute spielt leider keiner.
    Da wir doch recht geschafft waren, sind wir nicht mehr so leicht aus dem Bett hochgekommen und haben ersteinmal ein Nachmittagsnickerchen (bis um 17.30 Uhr) gemacht.
    Da das Wetter sehr schön war ging es danach mit dem Auto nochmal schnell an den Strand (am Wohlenberger Wiek). Wir sind aber nur mit den Beinen rein. Das Wasser hatte 20 Grad.
    Abendessen (Würzfleisch) gab es wieder im Biergarten des Hotels.
    Nun ist es aber Zeit zum Schlafen, die Betten sind hier wesentlich besser.

  • Shanghai 6.Tag

    Heute war ich wieder um 8 Uhr der Erste im Büro, habe das Licht angemacht. Die chinesischen Schlafmützen trudeln immer um 8.30 Uhr ein. Deren Arbeitszeit geht dann bis 17 Uhr (mit 30 Minuten Mittagspause).  Insgesamt haben die auch nur 15 Tage Urlaub, allerdings etwas mehr Feiertage als wir, aber nicht viel mehr.
    Der Morgen ging schon gut los, zum Aufstehen gab es ein Gewitter und viel Regen. Also habe ich ein Taxi direkt vom Hotel genommen und bin nicht U-Bahn gefahren. Die Wetterfrösche hatten solch ein Wetter nicht angesagt. Am Vormittag wurde es dann aber etwas besser und die Sonne kam halbwegs raus.
    Den Vormittag habe ich bei einer Firma verbracht die unsere Technik repariert. Die haben mich wie einen VIP behandelt. D.h. mit Limousine abgeholt und beim Empfang stand ein mehrköpfiges Komitee bereit. Habe mit denen erst eine Besprechung gemacht und danach durfte ich mir die Reparatur anschauen. Zum Schluß wollten sie unbedingt noch mit mir ein Gruppenfoto machen. Ich wurde auch zum Mittagessen eingeladen, dass ich aber diesmal ganz höflich abgelehnt habe. Denn sonst kommt mein ganzer Zeitplan durcheinander. Denn diese Business Essen dauern immer ewig und ich wollte eigentlich heute den halben Nachmittag freinehmen. Wenn ich schon immer als Erster komme und als Letzer gehe, dann steht mir das glaube ich zu. Wir haben dann noch schnell in der Alcatel Kantine was gegessen.
    Danach habe ich noch schnell meine E-Mails beantwortet und mich von meinen Jungs verabschiedet. Die werden wahrscheinlich froh sein, dass ich wieder weg bin. Denn ich habe die die ganze Woche auf Trab gehalten. Die mußten teilweise auch zu allen meinen Meetings mitkommen. Zusätzlich habe ich die auch noch für dieses Wochenende zur Arbeit verdonnert. D.h. die haben nicht mal mehr ein Wochenende wegen mir.
    Immerhin haben sie bedauert, dass ich nur eine Woche da bin, ich sollte länger bleiben. Wahrscheinlich war das auch ehrlich gemeint, denn wir haben doch ein recht freundschaftliches Verhältnis.
    Kurz nach 15.30 Uhr war ich wieder in meinem Hotel. Nach einer kurzen Ausruhpause habe ich mich wieder ins Getümmel gestürzt und bin etwas durch die Stadt gebummelt. Der Besch der Aussichtsplattform mußte ausfallen, denn es war ziemlicher Nebel.
    Ich hatte aber auch keine Lust was zu kaufen, bin nur so durch die Einkaufstraßen und Kaufhäuser gelaufen. War auch in einem internationalen Supermarkt und habe die Preise verglichen. Es kostet alles ungefähr wie in Deutschland, allerdings sind die Weine schweineteuer. Da gibt es keinen unter 10 Euro. Allerdings bekommt man Schnaps billiger. Die Chinesen trinken aber fast keinen Alkohol. Die stehen mehr auf Tee und Wasser.
    Gut das ich den Rotwein immer umsonst im Hotel bekomme – auch heute wieder.
    So nun will ich noch mein Hotelzimmer bezahlen gehen, denn morgen früh geht es zeitig los. Um 7 Uhr muss ich das Hotel verlassen und mich in Richtung Flughafen begeben. Um 9.50 Uhr (in Deutschland um 2.50 Uhr) geht mein Swiss Air Flug zurück nach Zürich. Um 18.05 Uhr lande ich dann in Stuttgart.  Bis dann!

  • Shanghai 5.Tag

    Auch wenn es einige Leute nicht wahr haben wollen, so sieht eine Metropole aus:

    Blick aus meinem Fenster
    Blick aus meinem Fenster im 27. Stock auf Pudong
    Blick aus meinem Fenster nach links
    Blick aus meinem Fenster nach links

    Wenn ich mit dem Taxi ins Büro fahre, dann fahre ich ungefähr eine Stunde lang nur an Hochhäusern vorbei.
    Ich war heute von 8.00 bis 18.00 Uhr im Büro und dieser Tag war bis auf Früh eine Stunde und dem Mittagessen nur mit Meetings ausgefüllt. Habe mich heute Abend wieder dabei erwischt, dass ich in Englisch denke. Das kommt davon, wenn man den ganzen Tag nur Englisch redet und schreibt.
    Beim Mittagessen habe ich mir angewöhnt nur vegetarisch zu essen und nichts mehr Unbekanntes, nach Fleisch aussehendes zu probieren. Das macht das Mittagessen irgendwie angenehmer. Das Essen in der Kantine ist kostenlos und jeder hat so ungefähr 6 bis 7 Schüsselchen (in der Größer einer Kompotschüssel) mit verschiedenen Sorten Gemüse, Fleisch, Reis und Suppe auf dem Tablett. Mit Stäbchen zu essen geht auch ganz gut, nur an Nudeln getraue ich mich nicht. Dieses geschlürfe kann ich nicht. Meine chinesischen Kollegen meinten nur, dass sie sowieso vom Affen abstammen und deshalb ungehemmt schlürfen dürften. Die Tischsitten sind hier etwas gewöhnungsbedürftig, aber man passt sich als Gast schnell an. 😉
    Ich muß heute noch ein paar E-mails schreiben, das heißt Zusammenfassungen von den heutigen Meetings machen, damit alle Bescheid wissen.
    Morgen habe ich mir den Nachmittag freigeschaufelt zum Shopping. Auch will ich versuchen auf die höchste Aussichtsplattform der Welt zu kommen. Die müßte so in 450m Höhe sein, auf dem Shanghai Financial Center. Daneben bauen die schon wieder ein neues 632m hohes Gebäude.
    Um noch der Kristina zu antworten: Ich falle hier aber sowas von auf: Langnase, rote Haare und auch noch groß, das ist im schwarzharrigen Zwergenland aber eine wahre Seltenheit. Im Büro finde ich keinen Stuhl, der sich auch nur halbwegs in der richtigen Höhe für mich einstellen lässt.

  • Shanghai 4.Tag

    Konnte heute nur bis 5 Uhr schlafen, war dann putzmunter. Also bin ich aufgestanden, habe meine E-mails gecheckt und bin dann um 6.30 Uhr zum Frühstück.
    Kurz nach 7 Uhr ging es dann auch schon los zur Arbeit. Das war für Chinesen noch sehr früh, d.h. es war noch nicht viel los auf den Straßen. Allerdings ein paar Gruppen gab es schon, die ihre Gymnastik, oder besser Shi Gong Übungen mitten auf der Einkaufsstraße gemacht haben. Um 8 Uhr sind es mehr Gruppen, dann ist die Straße voll. Allerdings machen das meißt nur die älteren Leute.Im U-Bahnhof war zur frühen Stunde das Personal zur „Vergatterung“ in Reih und Glied angetreten und übte die Handbewegungen zur Führung der Menschenströme. Das geht hier schon sehr preußisch zu. D.h. wer Menschenmassen mag sollte unbedingt China besuchen und vorallem die U-Bahn. Shanghai hat 21 Millionen Einwohner und die wollen scheinbar alle die U-Bahn benutzen. Da ist Berlin dagegen wirklich nur ein Provinznest und Leipzig ein Dorf.
    Die vielen Menschen wollen natürlich auch beschäftigt werden, deshalb gibt es hier viele Leute die ständig die Straße säubern und die vielen Pflanzen an den Straßen und Parks betreuen. Shanghai ist schon sehr sauber. Auch gibt es hier so gut wie keine Kriminalität. Das machen die schon ganz prima, jeder wird beschäftigt, auch wenn es die sinnlosesten und unterbezahltesten Arbeiten sind. Aber die Leute empfinden sich als wichtig und nützlich, z.B. bei der Taschenkontrolle am U-Bahn Eingang oder am Fußgängerüberweg an der Kreuzung, etc. Überall wird man zurecht gewiesen – es gibt die absurdesten Jobs. In einer westlichen Demokratie geht so eine Arbeitskräfteplanung sicherlich nicht.

    Ich habe heute usere Produktion in Shanghai besucht und mit den Leuten dort Meetings gehabt. Um 17 Uhr war dann Ende des Arbeitstages. Um 18 Uhr war ich wieder im Hotel. Viel Rotwein habe ich heute nicht getrunken – man kann (sollte) ja nicht jeden Tag. 😉 Morgen muß ich nun wirklich früh raus , da um 8.30 Uhr das erste Meeting angesetzt ist. Also ist heute bald Schluß.

  • Shanghai 3. Tag

    Heute früh hätte ich beinahe verschlafen. Es war ja die verflixte zweite Nacht, wo ich nie richtig schlafen kann. Um 2 Uhr war ich munter und habe den Rest der Nacht so gut wie wach gelegen. Aber kurz vorm Aufstehen bin ich dann wohl wieder eingeschlafen.Wie jeden Morgen nehme ich ein ausgiebiges Frühstück in der Lounge im 30. Stock. Es besteht immer aus den selben Bestandteilen: Tee, frisch gepresstem Apfelsinensaft, Rührei, Baguette mit Käse, Jogurt und einer großen Schüssel frischem Obst: Ananas, Apfelsine, Grapefruit, Melone, Kiwi, Heidelbeeren. Damit lässt sich der Tag beginnen.
    Allerdings folgt dann gleich der Horror in der U-Bahn. Dort ist man einem sehr hohen Kuschelfaktor ausgesetzt. Es wird herrlich geschoben und gedrängelt, in den Wagen passt wirklich keine Maus mehr rein. Man muß aufpassen, das dass Frühstück nicht gleich wieder hochkommt. Von der U-Bahn Station geht es dann mit dem Taxi weiter durch den dichten Berufsverkehr mit den vielen Staus. Ich brauche ungefähr eine Stunde vom Hotel bis zur Firma.
    Heute morgen habe ich unser Reparatur Center besucht und mit den Leuten dort diskutiert. Der Rest des Tages waren meißtens Meetings.
    Mittagessen gab es wie immer in der Kantine, das Gemüse erkennt man halbwegs, aber das Fleisch ist mir jedenfalls unbekannt. So wie das aussieht würden das nur wenige in Deutschland essen wollen. Könnte natürlich auch von den Schweinen aus dem Huangpu Fluß sein, hier ist alles möglich. 😉
    Allerdings sind die Leute hier aber auch schon für die ganzen Umweltprobleme sensibilisiert. In der Zeitung steht viel darüber (im Englischen Teil, den ich lesen kann). Zum Beispiel haben viele Teams in der Firma neu renovierte Räume bezogen. Unglaublich, aber da sitzen wirklich Leute mit richtigen Gasmasken (über Mund und Nase) am Schreibtisch – und das den ganzen Tag. Alle haben Angst wegen der giftigen Gase aus den neuen Möbeln und der frischen Farbe. Deutschland ist für die das Musterland für Ökologie und Umweltschutz (und das nicht nur weil ich von da bin). Alle wollen möglichst Lebensmittel aus Europa. Bestes Beispiel ist das Milchpulver für die Babies, da kommt für die kein einheimischer Hersteller mehr in Frage.
    Im Fernsehen und den Zeitungen wird viel vom großen Parteitag berichtet – so wie man es von früher noch kennt. Lange Diskussionen über den chinesischen Traum eine große Nation bis 2050 zu werden. Allerdings wer hier ist, der ist überzeugt, dass die Chinesen mit ihrem großen Fleiß das schaffen werden.