Kategorie: Radfahrt

  • Von Freudenstadt nach Pforzheim

    Heute war wieder Radfahrwetter, so dass ich die lange Strecke von Freudenstadt über das Enztal nach Pforzheim in Angriff nehmen konnte.
    Um 7.38 Uhr ging es wieder mit dem Zug nach Freudenstadt. Um 9.00 Uhr traf ich in Freudenstadt-Mitte ein. Bevor es auf die Strecke ging habe ich noch einen Kaffee im Bahnhof geholt und meine mitgebrachte Käsestange gegessen.
    Der erste Teil ist der Schwierigste, da der Weg auf den Berggipfeln doch recht oft ab- und wieder aufwärts geht. Das kannte ich aber schon von meiner ersten Fahrt auf diesem Weg vor dem Urlaub am 23.8. Dieser erste Teil geht auf dem Schwarzwaldradweg West über ungefähr 20km bis nach Besenfeld.
    Trotz der vielen Anstiege war die Fahrt sehr schön, es ging fast nur durch dem morgenlichen Wald, mit Sonne durch die Wipfel und aufsteigenden Wasserdunst.

    Im morgenlichen Schwarzwald

    Besenfeld erreichte ich gegen 11.00 Uhr. Hier ist auch der höchste Punkt meiner Fahrt bei ungefähr 865m erreicht. Die Gemeinde gilt als Skilanglaufparadies im Nordschwarzwald, überall waren Hinweisschilder zu Loipen.
    Hinter der Nachbargemeinde Urnagold ging es dann abwärts in das Enztal. Teilweise ging es mit viel Speed auf der wenig befahrenen Landstraße hinunter nach Poppeltal wo die Sommerrodelbahn ist.  Ich kann mich entsinnen, dass wir hier schon mit den Hasen gerodelt sind, bei deren Urlaub in Baiersbronn. Auf der Bahn war aber kein Betrieb, obwohl geöffnet war.

    Gegenverkehr

    Nun plagte mich aber der Hunger, es war ja auch schon Mittagszeit. Im malerischen Ort Enzklösterle fand ich einen geöffneten Bäcker, wo es eine frische Butterbrezel und einen Pott Kaffee gab.
    Nach dem „Mittagessen“ hatte ich keine Lust mehr den hügeligen Radweg zu nehmen, sondern brauste auf der Landstraße das Tal weiter hinunter.  Es ist schon blöd, dass die Radwege in den Tälern teilweise die Hügel hochgehen, aber die Landstraße immer schön im Tal bleibt. Im Schnitt bin ich ungefähr 30 km/h auf der Straße gefahren und das ohne große Kraftanstrengung. Damit war ich natürlich ziemlich schnell in Bad Wildbad.
    Diese Kleinstadt ist ein sehr schönes Kurbad. Alte Kurbauten und komplett autofrei. Scheinbar hat man die Landstraße durch einen Tunnel um die Stadt herum geführt. Ich war schon mal hier zu einem Training von der Firma, aber da hatte ich in einem Hotel am Berg gewohnt und keine Chance mal in die Stadt zu gehen. Hier sollte man doch nochmal herkommen, z.B. um die Therme zu besuchen.
    Ab Bad Wildbad fährt auch wieder die Bahn. Da ich aber nach den 45 km noch genug Power hatte, stand nun fest, dass ich bis nach Pforzheim fahre. Das waren noch einmal 27 km, für die ich mit rasanter Fahrt ungefähr 90 Minuten gebraucht habe. Der untere Teil des Enztals ist zwar auch sehr schön, aber irgendwie stand mir der Sinn nach Speed. Es ging ja auch immer leicht abwärts. Am Wochenende nutzen diesen Teil des Enztal-Radwegs sicherlich viele Radwanderer. Von Stuttgart aus gibt es immer im Sommer an den Wochenenden einen Radexpress Sonderzug bis nach Bad Wildbad, den „Enztäler“. Ab Pforzheim kann man dann wieder zurück nach Stuttgart fahren
    Kurz vor Abfahrt meines InterRegio um 14.26 Uhr hatte ich auch den Pforzheimer Hauptbahnhof erreicht. Der Zug hatte 10 Minuten Verspätung, so dass noch genug Zeit war um eine Fahrkarte zu kaufen. Um 16 Uhr war ich dann wieder zu Hause.
    Die heutige Radfahrt hatte ein Länge von 72 km. Nun bleibt mir nur noch von Freudenstadt den ganzen Schwarzwaldradweg West über das Hochmoor bei Kaltenbronn zu fahren. Das sind noch ein paar Höhenmeter mehr, aber es ist sicherlich ein sehr interessanter Weg. Mal sehen wann das klappt.

  • zurück in Zepernick

    Heute war der letzte Tag unserer Radreise, von Prieros soll es bis Berlin Treptow gehen. Um 9.30 Uhr war Start.
    Durch schöne Wälder, über Wasserkanäle und kleinere Dörfer ging es bis in die Nähe von Königs-Wusterhausen. Ab hier wurde es dann die Strecke immer grausiger. Es ging immer an der Landstrasse entlang bis Wernsdorf, das war Radfahren zum abgewöhnen. In Wernsdorf sind wir dann runter vom Dahmeradweg, da ich gern am Müggelsee vorbeifahren wollte. An Gosen vorbei ging es dann an einer  langen Strasse entlang durch den Wald nach Müggelheim. In Müggelheim hatten wir dann die Schnauze voll von endlos langen Straßen und sind erst einmal Essen gegangen. Nach einer Stärkung mit Potsdamer (Bier mit Faßbrause) sowie einem Bauernfrühstück ging es gegen 14.30 Uhr weiter zum Müggelsee.

    am Müggelsee

    Über Köpenick und Oberschöneweide gig es dann noch bis Treptow. Dort sind wir dann in die S-Bahn eingestiegen und sind nach Zepernick gefahren. Oma und Opa haben uns mit einem Glas Sekt begrüßt.

    Insgesamt sind wir an den 5 Tagen 215 km gefahren, wobei wir ja am ersten Tag wegen des Regens nur 10 km gefahren sind. Somit waren es pro Tag ungefähr 50 km.

  • Prieros

    Heute übernachten wir in Prieros, 10 km vor Königs-Wusterhausen. Eine Strecke von genau 50 km bei schönstem Sonnenschein liegt hinter uns.
    Letzte Nacht haben wir in einer Villa übernachtet welche direkt an der Eisenbahnstrecke steht. Gabi hat deshalb schlecht geschlafen und ist in der Nacht so gar einmal hochgeschreckt weil ein Zug vorbeiratterte. Ich habe auch nicht gut geschlafen, aber die Züge waren nicht das Problem, mehr das Bett. Nicht desto trotz war die Pension nicht schlecht. Erwähnenswert wäre noch das leckere Schweinrückensteak nach Spreewälderart (mit viel gebratener Zwiebel, saurer Gurke und frischem Meerrettich), welches ich den Abend vorher gegessen habe. Gabi hatte ein Hähnchensteak auf Toast mit Camenbert überbacken mit Mangochutney. Das Restaurant liegt direkt am Lübbener Marktplatz und wir saßen draußen mit Blick auf die beleuchtete Kirche.

    Am Morgen habe ich schnell noch im benachbarten Edeka Apfelschorle für die Fahrt gekauft. Um 9.30 Uhr ging es dann endlich los.
    Nachdem wir Lübben hinter uns gelassen hatten, ging es dann durch die Teichlandschaft des Unterspreewaldes. Die Wege waren hier eher mittelprächtig, zum Teil steinig und sandig, so dass ich wieder Angst um meinen Hinterreifen hatte. Die Teiche werden durch die Peitzer Edelfisch GmbH bewirtschaftet. Viele kleine Fische haben wir in den Teichen gesehen.
    Gegen 11 Uhr sind wir in Schlepzig eingetroffen. Gleich am Eingang des Dorfes war ein schönes kleines Cafe, hier mußten wir einfach eine Pause machen und einen Kaffee trinken (plus Erdbeertorte).
    Hinter Krausnick haben die Radwegplaner uns dann so richtig in die Sandwüste geschickt. Ungefähr 4 km ging es dann auf einem sandigen Waldweg bis nach Groß Wasserburg. Ein überregionaler Spreeradweg und dann soetwas!
    In Krausnick war auch der Zeitpunkt nach einem Nachtlager in Prieros oder Storkow zu telefonieren. Die ersten Pension hatte Montag Ruhetag – so etwas scheint es noch mitten in der Saison zu geben. Beim Hotel Cellino in Prieros hatte wir dann Glück. Somit stand auch der weitere Weg fest, es ging nach Prieros und nicht nach Storkow. Die Idee war von Groß Wasserburg auf dem Hofjagtweg nach Märkisch-Buchholz und von dort dann weiter auf dem neu gebauten Dahmeradweg nach Berlin zu fahren. Nach Storkow hätten wir zum Teil Landstrasse fahren müssen.
    In Groß Wasserburg gab es einen schönen Apfelbaum direkt an der Strasse, der zum Äpfelklauen verleitete. Nach dem wir den ersten Apfel gekostet hatten, ging ein Fenster auf und die Besitzerin sprach uns an. Sie hatte nichts dagegen, dass wir die Äpfel aßen, sie hatte genug davon.
    Über Köthen ging es danach nach Märkisch-Buchholz. Am Ortseingang stand ein großes Willkommensschild mit Hinweisen was es alles Tolles in dem Ort gibt, vorallem an Geschäften.
    Als wir am Marktplatz ankamen, staunten wir nicht schlecht, dass es hier nur eine Hand voll Häuser, eine Kirche, eine Sparkasse und einen Dorfkonsum (=Edeka) gab. Also haben wir uns im Konsum ein paar Würstchen, Eiersalat sowie Brötchen gekauft und auf einer Bank vor der Kirche Mittag gemacht. Andere Radfahrer haben es uns dann nachgemacht, da es scheinbar wirklich nichts Anderes in dem Ort gab.
    Nach Prieros  waren es dann nochmal ungefähr 20 km auf zum Teil neu gemachten Radwegen  mitten durch den Wald. An der Schleuse Hermsdorfer Mühle haben wir eine ganze Weile dem Schleusenbetrieb zugeschaut. Prieros erreichten wir gegen 16 Uhr. Bevor wir das Hotel suchten, haben wir uns noch kurz an die Dahme gesetzt und den ganzen Yachten zugeschaut, die dort kreuzen.
    Das Hotel Cellino liegt mitten im Dorf an der Hauptstrasse und ist scheinbar erst vor kurzen fertiggestellt wurden. Alles ist ganz neu.
    Heute Abend haben wir noch im gegenüberliegenden Restaurant Zum alten Fritz zu Abend gegessen. Jetzt liegen wir im Bett und essen noch Gelee-Bananen. Ich muß auch noch die Routenplanung für morgen machen, d.h. welche Wege wir nach Berlin hinein benutzen wollen. Der Dahmeradweg soll hier nur den Hauptstrassen folgen, aber das wollen wir nicht.

  • Lübben

    Ein richtiger Chaos-Tag! Aber der Reihe nach.
    Heute morgen waren wir um 8 Uhr die ersten beim Frühstück im Hotel. Um 9 Uhr saßen wir auf dem Rad.
    Ein herrlicher Weg, prima geteert und es ging immer bergab, so wie ich es Gabi versprochen hatte (30m runter auf 20km). Das heißt wir haben von Cottbus aus den Gurkenradweg nach Burg genommen und nicht den Spreeradweg. Der Weg ist 6 km kürzer, da direkter. Also ging es immer den Schildern mit einer radelnden Gurke hinterher. Ohne Verkehr, auf einem einsamen Radweg mitten durch den Wald. Hinterher habe ich mitbekommen, dass dies die ehemalige Strecke der Spreewaldbahn war, welche 1970 stillgelegt wurde.
    Burg haben wir gegen 11 Uhr erreicht. Jede Menge Touristen liefen da rum, aber auch jede Menge Autos. Wir haben in einem Eiskaffee einen Kaffee für 1,50 Euro getrunken.
    Von Burg aus ging es dann durch den Spreewald in Richtung Lübbenau. Wir sind an vielen Kahnanlegestellen vorbeigekommen und über viele Brücken gefahren.
    Kurz vor Leipe ist es dann passiert – ich hatte einen Platten auf dem Hinterrad. Und das auch noch auf einem vielbefahrenen Radweg mitten in den Sümpfen. Also mußte ich den Schlauch mitten auf dem Radweg wechseln unterstützt von zahlreichen Kommentaren vorbeifahrender Radler.

    Ort des Desasters

    Aber so ein Schlauchwechsel geht ja heutzutage recht schnell. Trotz intensiven Prüfens konnten wir nicht die Ursache für den Platten finden. Also konnten wir nur hoffen, dass mit dem neuen Schlauch alles gut geht.
    Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht, 1,5 km vor Lübbenau war auch der neue Schlauch wieder platt und das wieder mitten auf einem schmalen Radweg.

    auf diesem Weg ist der 2.Platte passiert

    Nun hieß es nur noch laufen. Gut das wir so nah an Lübbenau waren.
    In Lübbenau war die Hölle los, Massen von Leuten besuchten den Tag der Brandenburger. Überall Stände und Bühnen und wir mit unserem Rädern mitten durch. Gut daran war, dass alle Geschäfte geöffnet hatten. Also war meine Hoffnung einen geöffneten Fahrradladen zu finden. Als ich einen gefunden hatte, hatte der als Einziger in dieser Stadt zu. Also bin ich in die Stadtinformation und habe nach einem Anderen gefragt. Die Frauen meinten, dass Rudi offen haben müßte und eventuell helfen könnte. Rudi’s Fahrradladen war nicht weit vom Marktplatz, er hatte offen, er hatte einen neuen Schlauch und er hatte auch noch genau den neuen Mantel den ich brauchte. Es schien doch mein Glückstag zu sein.  Wo ich doch so auf den Tag der Brandenburger geschimpft habe, aber hier hat er mir einen geöffneten Fahrradladen beschert.
    Nach einer Stärkung mit einem großen Radler und einer Currywurst habe ich dann in einer ruhigen Nebenstraße alles gewechselt.
    Um 16 Uhr ging es dann weiter in Richtung Lübben. Der Weg verlief immer geradeaus auf einem Damm an einem Spreekanal entlang.
    Gegen 17 Uhr haben wir unsere Pension in einer älteren Stadtvilla erreicht. Geduscht, Kaffee getrunken, Blog geschrieben und nun geht es Abendbrot essen.
    Heute Abend muß ich noch die Route für morgen planen. Es steht noch nicht genau fest wo wir morgen übernachten.

  • Cottbus

    Erst einmal noch einen Nachtrag zu gestern.
    Nachdem der Regen aufgehört hat sind wir noch einmal mit dem Rad los ins Wolfs-Revier.  Allerdings haben wir keinen Wolf gesehen, aber die Landschaft ist dort sehr schön. Auf dem Weg sind wir auch auf dieses Hindernis gestoßen.

    großes Hindernis

    In unserer Pension war auch eine Gruppe, welche ein Training zum Verhalten der Wölfe bekommen hat. Heute morgen sind die dann auch gemeinsam in den Wald aufgebrochen.

    Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit viel Käse und Wurst – wie es scheinbar in Sachsen üblich ist, sind wir gegen 9 Uhr aufgebrochen. Die Sonne schien nicht, aber es regnete auch nicht.
    Der Radweg nach Spremberg war sehr schön. Es ging immer auf neugemachten Wegen mitten durch den Wald. Man konnte sehr zügig und ohne viel Kraftaufwand fahren.
    Gegen 10.30 Uhr haben wir Spremberg erreicht und sind dort in einen Wildwasser Kanuwettkampf auf der Spree geraten. Eine Weile haben wir zugeschaut. Danach ging es in die Innenstadt um einen Kaffee zu trinken. Auf dem Marktplatz sind wir auf den erstbesten Bäcker gestoßen. Zum Kaffee habe ich noch eine leckere Eierschecke gegessen, wie es sie nur in Sachsen gibt.
    Nach dieser Stärkung haben wir uns in Spremberg auf die Spuren von Erwin Strittmatter begeben. Zumindest haben wir den Standort des ehemaligen Ladens seines Großvaters besucht und seine ehemaliger Schule gesehen.
    Da die Spree Hochwasser hatte waren einige Wege am Fluß überschwemmt, so dass wir auf Umwegen den Spremberger Stausee erreichten. Direkt am See lag ein Campingplatz mit einer öffentlichen Badestelle. Die richtige Gelegenheit für mich ein Bad zu nehmen. Gabi wollte nicht.

    Strandbad am Spremberger Stausee

    Das Wasser war gar nicht mal so kalt.
    Nach dem Bad gab es ein großes Radler und ein paar Wiener Würstchen im Strandcafe.
    Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Cottbus und dank großer Stadtpläne an den Radwegen war auch unser Hotel schnell gefunden.
    Nach einer Dusche sind wir zur Altstadt Besichtigung aufgebrochen. Allerdings waren wir eher enttäuscht von Cottbus, die Stadt ist wirklich nicht schön. Aber einen leckeren Eisladen haben die hier. Nach der heutigen 43 km Fahrt hatten wir auch keine weitere Lust mehr herumzulaufen, so dass wir zurück zum Hotel sind und hier zu Abend gegessen haben.
    Morgen geht es dann durch den Spreewald. Eine 50 km Tour steht an, da wollen wir heute zeitig schlafen.

  • Neustadt bei Spremberg

    Zusammenfassung des Tages: Regen, Regen,… und nichts als Regen. Da kann man nicht fahren. Also beschlossen wir heute morgen den Zug zu nehmen. Wir hatten nun viel Zeit, da es ja it dem Zug schneller geht als mit dem Fahrrad. In der neuen Pension können wir ja auch nicht so früh aufkreuzen. Also wurde ausgiebig gefrühstückt, danach die Sachen gepackt und noch eine halbe Stunde mit der Pensionsbesitzerin geschwatzt.
    Im strömenden Regen ging es zum Bahnhof. Da die Fahrt nur 5 Minuten dauerte sind wir nicht allzu nass geworden. Um 11.35 Uhr ging der Zug nach Görlitz. In Görlitz hatten wir eine halbe Stunde Zeit, die wir für eine Tasse Kaffee und belegte Brötchen genutzt haben. Mit dem Zug der ODEG ging es dann bis Schleife weiter. Schleife ist eine Station hinter Weiswasser und eine Station vor Spremberg, also mitten in der Pampa. Mit etwas durchfragen haben wir auf den Froschradweg gefunden. Ein schöner, neu gemachter Radweg. Nach 45 Minuten im Nieselregen sind wir in Neustadt angekommen. „Stadt“ ist etwas übertrieben, das ist ein Kaff mitten im Wald mit ein paar Häusern. Das liegt hier so abseits, dass es hier sogar Wölfe gibt. Ein großes Hinweis Schild steht direkt neben der Pension.
    Die Pension „Hammer“ ist sehr schön, wir wohnen in einer ausgebauten Scheune. Die Gaststätte hat heute Nachmittag noch eine Gebutstagsfeier. Mal sehen  ob wir da noch was zu essen bekommen.
    Mobilfunk gibt es hier übrigends auch nicht richtig. Nur Gabi hat mit O2 etwas Empfang und ich nutze Vodafone mit meiner langen Antenne, die ich weit oben am Fenster angebracht habe. Telekom geht gar nicht.
    So, wir gehen jetzt Wölfe angucken, mal sehen ob die sich zeigen.

  • Görlitz

    Nach reichlichem Frühstück in der Pension ging es um 8.30 Uhr zum Bahnhof. Auf dem heutigen Programm stand eine kurze Besichtigung von Löbau und danach ein Besuch von Görlitz.
    Mit einer Tageskarte für das ganze Lausitzer Gebiet war ein Zwischenstop in Löbau kein Problem. Wir sind nur durch die Altstadt gelaufen, die Landesgartenschau haben wir nicht besucht. Ich habe in Löbau kaum etwas wiedererkannt, es ist ja auch schon 30 Jahre her, dass ich dort bei der Armee war.
    Nach einer Stunde ging es dann mit dem nächsten Zug weiter nach Görlitz. Der Besuch von Görlitz ist unser Silberurlaub, denn genau vor 25 Jahren haben Gabi und ich unseren ersten gemeinsamen Urlaub verbracht. Nun wollten wir wissen was sich alles geändert hat.
    Görlitz hat sich mächtig verschönert, aber es gibt noch reichlich alte Häuser zu modernisieren. Etwas erschrocken bin ich über den großen Leerstand. Ich dachte immer Görlitz ist so attraktiv, dass viele Ältere hier herziehen wollen.
    An der Post haben wir nach 25 Jahren unser berühmtes, erstes gemeinsames Foto auf der Parkbank wiederholt. Eine Frau hat das Foto gemacht, nachdem wir ihr die Geschichte erzählt haben.

    25 Jahre danach

    Nach einem Stadtrundgang und der Besichtigung der neuen Altstadtbrücke sind wir auch an der Kirche Peter und Paul vorbeigekommen. Gerade zur richtigen Zeit, denn Punkt 12 Uhr fing dort eine Demonstration der neuen Sonnenorgel statt. Eine detailierte Erklärung der Orgel mit ihren Besonderheiten und viel schöner Orgelmusik. Nach einer Stunde war die zu Ende. Per Zufall war auch ein Kirchenchor teilgenommen, die haben nach der Demonstration noch gesungen. Die Chefin war total überrascht, aber auch begeistert über die Spontanität.

    Neue Brücke und Kirche

    Nach der Veranstaltung sind wir noch ins Einkaufzenter eine Nudelsuppe für 3 Euro essen. Um 16 Uhr waren wir wieder in der Pension, kurz bevor das Gewitter kam.
    Hoffentlich wird es morgen nicht so nass, so dass wir wenigstens halbwegs trocken zum Bahnhof kommen. Mit dem Zug soll es nach Weiswasser gehen und von dort dann 10 km mit dem Rad nach Neustadt. Die ganzen 50km von Bautzen wollen wir nach der Wettervorhersage nicht mehr fahren.

  • Bautzen

    Heute ging unsere Radreise mit der Zugfahrt nach Bautzen los. Um 7.49 Uhr ging es von Zepernick mit der S-Bahn nach Berlin Südkreuz. Der Falk hat uns begleitet, da er zur gleichen Zeit nach Leipzig gefahren ist. Auf dem Bahnhof Südkreuz haben wir auf den Eurocity nach Dresden gewartet. Der Eurocity fuhr bis Villach, da wollten doch noch mehr Leute mit.
    Gabi hatte doch einige Schwierigkeiten das Fahrrad in den Waggon zu bekommen. Falk hat von hinten geschoben und ich habe es dann von Innen hereingezogen. Der Einstieg bei den alten IC Waggons ist doch schon sehr hoch. Es waren Waggons von der ÖBB, da mußten wir die Fahrräder auch aufhängen.
    Zwei Stunden hat die Fahrt nach Dresden gedauert, mit vielen Halten auf freier Strecke, aber er war pünktlich. Scheinbar sind die Verspätungen im Fahrplan schon mit einkalkuliert.
    In Dresden hatten wir eine Stunde Aufenthalt. Die Zeit haben wir für eine schnelle Stadtbesichtigung mit dem Rad genutzt. Die Tour ging über die Prager Straße, Marktplatz, Frauenkirche, Schloss und zum Bahnhof zurück.

    Frauenkirche

    Schnell noch zwei belegte Brötchen gekauft und zum Zug gefahren. Der Regionalexpress nach Görlitz war ein Dieseltriebwagen mit zwei Waggons. Super viel Platz für zwei Schulklassen und jede Menge Fahrgäste. Auch hier wieder hohe Einstiege. Im Zug haben wir aber einen Platz für die Fahrräder gefunden. Sehr enttäuschend der Komfort auf der Strecke, da kommt man sich noch wie beim Eisenbahnverkehr wie vor mehreren Jahrzehnten vor.
    In Bautzen ging es gleich zur Pension, die war nicht weit vom Bahnhof entfernt. Eine ältere Frau hat uns begrüßt und das Zimmer gezeigt. Mit dem gesamten Personal waren wir dann auch gleich beim Du. Das Zimmer ist ganz OK, alles was man so braucht ist drin. Es gibt sogar WLAN.
    Nach einer kurzen Mittagsruhe sind wir mit dem Fahrrad zur Stadtbesichtigung aufgebrochen. Bautzen ist recht hübsch und vor allem auch recht alt, einige Gebäude sind aus dem 13.Jahrhundert. Auch gibt es jede Menge Türme in der Stadt.
    Da ich mich beim Pfannkuchen = Berliner essen voll gekleckert habe mußten wir nochmal in die Pension zum T-Shirt Wechsel (+auswaschen).

    Bautzner Senf Restaurant

    Zum Abendessen sind wir in die Innenstadt gelaufen und haben uns bei dem schönen Wetter in einen Biergarten gesetzt. Es gab ein großes Radeberger vom Fass und Putenfilet mit Würzfleisch und Käse überbacken, dazu Pommes. War alles sehr lecker!
    Morgen werden wir Görlitz und Löbau besichtigen.

  • Im Urlaub

    Nach 2 Tagen in Zweenfurth sind wir heute nach Zepernick gefahren. Dabei ist Steffi die letzen 100 km bis zum Garten gefahren, zum ersten mal mit unserem Auto auf der Autobahn.

    Gestern waren wir (Steffi, Gabi, Oma, Frank) am Vormittag in Mittweida und haben Steffi mal die Hochschule und das Rathaus gezeigt, wo unsere Hochzeit stattfand.
    Danach ging es zurück in den Garten wo Opa bereits eine köstliche Tomatensuppe zu Mittag bereitet hatte.
    Am Nachmittag wurde dann gemeinsam mit dem Hasen Kaffee getrunken. Dazu gab es Oma’s leckere Obsttorte und Apfelkuchen. Am Abend wurde gegrillt.

    Heute werden noch die Taschen für unsere Fahrrad fahrt gepackt, denn morgen geht es schon zeitig los nach Bautzen.
    Der Opa hat auch schon drei Pizzas für das Abendessen bestellt.

  • Freudenstadt -> Nagold

    Heute war es soweit, die letzte noch zu fahrende Strecke des Nagoldtalradwegs stand an. Bisher bin ich die noch nicht gefahren, da die Quelle der Nagold in den Bergen liegt (soll ja eigentlich bei Quellen auch so sein) und dort kein Zug hinfährt. Bis zur Quelle muß man erst auf die Gipfel des Nordschwarzwaldes, was bekanntlich mit dem Fahrrad ganz schön anstrengend sein kann. Dieser Herausforderung habe ich mich aber heute gestellt. Gabi mußte arbeiten, so konnte ich mit vollem Power die Berge angehen.

    Um 7.38 Uhr ging es mit dem Zug nach Freudenstadt. Diesmal gleich bis zum Bahnhof Stadtmitte, da spart man schon mal ungefähr 100 Höhenmeter. Von hier geht es über Nebenstraßen, am Krankenhaus vorbei, direkt in den Wald. Ohne große Anstrengung hatte ich da gleich mal die ersten 60 Höhenmeter geschafft. Im Wald ging es dann gleich wieder 100 Meter runter und auch 100 Meter wieder rauf. Habe ich aber auch voll durchgezogen ohne abzusteigen. Bis auf ungefähr 820 Meter war ich. Von diesem Gipfelweg aus geht es dann rechts hinunter ins Nagoldtal. Einsam im Wald ging es so steil hinunter, da mußte ich dann aber mal absteigen. Kurz vor der Nagold bin ich noch durch ein sehr malerisches Seitental gefahren. Eine Ruhe war hier, man hat nur weit weg Waldarbeiter gehört.

    malerisches Seitental der Nagold kurz vor Erzgrube

    Im Ort Erzgrube bin ich dann auf den Bach Nagold gestoßen, welcher hier zum Hochwasserschutz angestaut wird. Erzgrube hat an der Talsperre eine sehr schöne Badestelle, da sollte man unbedingt mal baden gehen.

    See der Nagoldtalsperre

    Von der Nagoldtalsperre ging es dann hauptsächlich über Landstraße  bis nach Altensteig. Diese Kleinstadt hat einen sehr alten und schönen Stadtkern, welchen ich aber nicht besichtigt habe, da er auf dem Berg liegt und ich aber unten im Tal war.
    Von Altensteig bis nach Nagold fährt man dann auf der ehemaligen Strecke des Altensteigerle. Eine frühere 1000mm Schmalspurbahn, welche man in der 60er Jahren stillgelegt hat.   Altensteigerle
    Das Dumme ist nur, die Bahn fuhr früher im Nagoldtal immer an der Landstraße entlang und somit fährt man heute mit dem Fahrrad immer an der B28.
    In Nagold angekommen bin ich auf das Gelände der Landesgartenausstellung gestoßen. Dort war mächtig Betrieb, viele Besucher und scheinbar reisen alle mit Auto an. Durch die Ausstellung mußte ich auch einen Umweg nehmen, da das Gelände ja abgesperrt ist. 15 Euro kostet der Eintritt.
    Auch die ganze Stadt war voll, viele waren gerade beim Mittagessen und saßen draußen in der Fußgängerzone. Nagold ist zwar sehr schön, aber bei den Massen bin ich lieber gleich zum Bahnhof. Mir blieben noch genau 10 Minuten zum Fahrkarte kaufen. 5 Minuten habe ich gebraucht um eine am Automaten zu bekommen. Das Ding wollte mir einfach keine für meinen geplanten Zug verkaufen, so dass ich den Automaten erst überlisten mußte und  abschnittsweise Fahrkarten gekauft habe. Wenn ich die angebotenen Verbindungen genommen hätte, wäre ich zwei Stunden später zu Hause gewesen. Wer keine Ahnung hat den bestraft die Bahn. Die restlichen fünf Minuten mußte ich einem Ausländer noch den Fahrkartenautomaten erklären.
    Mit der Kulturbahn ging es bis nach Horb. Dort habe ich die 40 Minuten Aufenthalt zum Mittagessen beim Kaufhof am Bahnhof genutzt: Cappuccino mit Butterbrezel (3.32 Euro) – was sonst?
    Um 14.30 Uhr war ich wieder zu Hause.
    Da die Bezwingung der Nordschwarzwaldgipfel doch nicht so schwierig war, sind nun gleich zwei neue Strecken geplant. Eine geht von Freudenstadt über den Gipfelweg ins Enztal und bis Pforzheim. Die andere Strecke bleibt auf dem Gipfelweg und geht über das Hochmoor bis nach Pforzheim. Das sind dann aber 70 km und nicht 45 km wie heute.