Heute wurde um 8.45 Uhr in der Pansion in Naumburg „ausgecheckt“. Es war nicht weit bis zum Saaleradweg und der wirklich schöne Teil zwischen Naumburg und Weissenfels begann. Der Weg verlief immer direkt an der Saale auf einem seperaten Weg, keine Strasse weit und breit.
Um 10.30 Uhr erreichte ich Weissenfels und suchte meinen Bäcker. In der Main Street fand ich dann auch einen, der wirklich noch selbst bäckt, zumindest konnte man in die Backstufe schauen. Die Verkäufering konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: „als Radfahrer ist man ja hungrig“, als ich ein drittes Mal kam und Nachschub orderte. Sie erkundigte sich dann ganz genau woher und wohin ich unterwegs war und fand solch eine Reise ganz toll.
Von Weissenfels ging es noch bis Kleinkorbetha auf dem Saale Radweg, dann wollte ich abbiegen auf den Weg nach Leipzig. Meine Planung zu Hause am Computer war wohl doch nicht so sorgfältig, denn die Strasse nach Lützen bestand aus ältesten Kopfsteinpflaster. Ich wurde ganz schön durchgeschüttelt auf diesen 7 Kilometern. Nicht ein Auto benutzte die Straße.
In Lützen habe ich dann erst einmal eine Pause eingelegt, denn es war ganz schön heiß und ich mußte mich von diesem kraftraubenden Pflaster erholen. Der Schlosspark von Lützen war das Highlight der Stadt und ich fragte mich warum man unbedingt in dieser Stadt geboren werden will. 😉
Über Meuchen, Skeitbar und Knautnauendorf ging es dann auf neu gemachten Strassen Richtung Leipzig. Kritisch wurde es dann noch einmal kurz nach Knautnauendorf als ich auf der B186 die Weiße Elster überqueren mußte. Da hieß es wieder mit vollem Speed im Verkehr mithalten. Wobei natürlich mein Speed auf 25 km/h begrenzt war. Danach ging es auf dem Elsterradweg weiter.
Am Cospudener See konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und habe mich den Badenden angeschlossen. Da die Meißten nackt waren, habe ich auch nur meine Hose ausgezogen und bin reingesprungen. Das Wasser war gar nicht mal so kalt.
Ich habe dann noch ungefähr 1,5 Stunden gebraucht um quer durch den Leipziger Süden nach Zweenfurth zu kommen. Im Garten angekommen wurde ich mit Blumen und einer Flasche Sekt begrüßt.
Dies ist das Ende meiner Reise Stuttgart-Leipzig. Mein Navi zeigt die gefahrene Gesamtstrecke von 466 Km in den 6 Tagen. Nun muß ich mich ersteinmal ausruhen. Schmerzen habe ich keine.
Am Montag geht es dann zurück nach Böblingen.
Kategorie: Radfahrt
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Kurzer Bericht des sechsten Tages
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Der Horror ist vorbei – oder doch nicht?
Sitze im Park von Luetzen, auf einer schattigen Bank neben dem Gymasium. Die Turmuhr schlaegt gerade 1 Uhr. Hinter mir liegen gerade 7 km aeltestes Kopfsteinpflaster (zwischen Kleinkorbetha und Luetzen). Nicht ein Auto wollte darauf fahren, ich war ganz allein unter der saengenden Sonne und wurde komplett durchgeschuettelt. Wie ein Cowboy ritt ich der Zivilisation entgegen. Ich denke mein Pferd wollte es auch schnell hintersichbringen.
Jetzt ist zumindest erst einmal eine kleine Mittagspause angesagt.
Pferd und Reiter brauchen Abkuehlung und etwas Ruhe. -
Kurzer Bericht vom fünften Tag
Gut gestärkt ging es heute um 8.45 Uhr wieder los. Die nette Dame von der Rezeption hat noch schnell ein Foto von mir gemacht (siehe Galerie). Idylisch, abseits der Strassen ging der Ilmtalweg weiter nach Weimar. Die Radwegplaner haben aber dennoch ein paar Hügel auf dieser Strecke eingebaut, sonst wäre es ja zu schön gewesen. Allerdings waren die nicht sehr hoch und ich bin meißtens die Anstiege gelaufen um mein Knie zu schonen. Bin dann mit einer leichten Verspätung in Weimar eingefahren, da ein Weimarer Eingeborener mir vorher noch ausführlich sein bisheriges Radlerleben erzählen mußte.
In Weimar angekommen wurde erstmal Tourist gespielt und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten fotografiert. Danach habe ich den Weg Richtung Marktplatz gemommen um einen Bäcker für meinen Morgenkaffee zu finden. Nun darf jeder einmal raten was ich stattdessen gefunden habe … Klar, einen Bratwurststand mit echter Thüringer Rostbratwurst vom Holzkohlegrill. Mir blieb nichts anderes übrig als morgens halb Elf eine zu essen. Ein Weimarer erklärte mir dann auch gleich, das dies genau richtig wäre, denn Thüringer Bratwurst schmeckt zu jeder Tageszeit.
Einen Kaffee wollte ich denoch trinken, allerdings überzeugte mich die nette Verkäuferin, dass Kaffee ohne Kuchen nicht gehe und ihr Kuchen lecker sei. Sie hatte recht der Quark-Kokos Kuchen war lecker.
Um 11 Uhr ging es dann auf Goethes Wegen Richtung Tiefurth. Das Weimaer Land ist wirklich eine schöne Landschaft.
Kurz vor 12 erreichte ich Apolda. Da ich mir unbedingt vorgenommen hatte in Apolda das gute Apoldaer Hefeweizen zu trinken, mußte ich den Radweg verlassen. Und dann war ich auch verlassen, mein Navi konnte auch nicht so richtig helfen. Ich fand dann schnell einen netten Einwohner und erklärte ihm mein Problem in die Innenstadt zu kommen um ein Apoldaer Weizen zu trinken. Er hatte dafür vollstes Verständnis und zeigte mir den Geheimweg der Eingeborenen. Der ging allerdings durch die grausamsten Straßen die man sich vorstellen konnte: teilweise ohne Asphalt, Kopfsteinpflaster, usw. Hier ist definitiv der Aufschwung Ost noch nicht angekommen. Auf dem Marktplatz fand ich dann eine Gaststätte wo es eine Flasche Weizen für 1.90 gab. Der Wirt hatte aber z.B auch ein Mittagessen Kartoffeln mit Quark für 3.50 Euro im Angebot. Demenstprechend gut war da auch der Publikumsverkehr, die meißten nahmen Rostbrätel mit Zwiebel und Bratkartoffeln. Ich hatte nach meinem üppigen Frühstück nicht soviel Hunger. Apolda läßt sich in die Kategorie nette Kleinstadt einordnen.
Unter brennender Sonne habe ich dann meinen Weg in Richtung Bad Sulza eingeschlagen. Bad Sulza ist wirklich nicht schlecht, die haben auch die Toskana Therme. Leider hätte ich mein Fahrrad auf Stufen den Berg hochtragen müssen um die zu besuchen, das habe ich mir gespart. Aber man kann ja vieleicht später mal wiederkommen.
Glück wie ich immer habe, wurde gerade auf der Verbindung zwischen dem Ilmtaweg und dem Saaleradweg gebaut. Die Jungs haben mich und auch viele andere Radfahrer auf einen ungefähr 5 km Umweg geschickt. Da kommt Stimmung auf.
Interessant wurde es wieder hinter Bad Kösen, denn da trifft der Radweg auf das Staatsweingut Kloster Porta. Hier haben die am Radweg entlang die verschiedenen Weinreben des Saale-Unstrut Gebiets gepflanzt – zum Kosten. Da war ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Platz, alle Sorten wurden gekostet. Viele frühreife Sorten waren schon sehr weit und süss, andere noch sauer. Am Besten hat wieder Müller-Thurgau aber auch Bacchrus geschmeckt. Hier habe ich ganz schön Zeit vertrötelt und mußte deshalb wieder Speed geben, denn ich hatte der Pension gesagt ich komme um 17.30 Uhr. Allerdings liegt die Pension auf der östlichen Seite von Naumburg und ich mußte ersteinmal um Naumburg herumfahren. 17.45 Uhr erreichte ich dann meine Pension. Umgezogen und dann mit dem Fahrrad eine Stadtbesichtigung gemacht, man nennt so etwas auch speed sightseeing. 😉
Leider haben die mich aber nicht mehr in den Dom hereingelassen.
Vom Abendessen reden wir heute lieber nicht, war gut aber nicht außergewöhnlich.
Morgen gibt es dann die letzte Etappe der Radreise: Naumburg -> Zweenfurth über Weissenfels und Leipzig. Das sind noch einmal etwas übr 70 km.
Zum Schluß noch eine gute Nachricht: mein linkes Knie sagt nichts mehr, hat aufgehört zu maulen. -
In Apolda gibt es ein Apoldaer
Sitze gerade in Apolda und trinke ein leckeres Apoldaer Hefeweizen. Werde wohl auf ein Zweites verzichten sonst komme ich hier nicht mhr aus dem Stuhl. Es ist aber auch ganz schoen warm geworden.
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Kurzer Bericht vom vierten Tag
Heute ging es gar nicht gut los. Schon auf den ersten Metern habe ich gemerkt, dass mein Knie mault. Es tut nun auch beim Fahren weh. Der Schmerz ist nicht stark, aber ich merke es. Habe deshalb entschieden nur bis Mellrichstadt zu fahren und auf die Bergtour zu verzichten. Will damit etwas das Knie schonen.
Also habe ich in Mellrichstadt meinen Morgenkaffee eingenommen, inklusive Käselaugenstange (schmeckte aber nicht so gut wie in Böblingen) und auf den Zug gewartet. Um 11.06 Uhr gin es dann mit dem Express-Zug über Suhl und Oberhof nach Plaue. Dort mußte ich umsteigen in den Regionalzug nach Ilmenau.
Wie schon berichtet habe ich auf den ersten Metern in Ilmenau gleich einen Bratwurststand getroffen und bin dort hängengeblieben. Halb Ilmenau isst dort seine Rostbratwurst, eigentlich müßte denen doch die Wurst schon zum Hals heraushängen.
Der Rest von Ilmenau war nicht so spannend, ist halt ne kleine Einkaufsstadt ohne große historische Bauwerke. Habe mich deshalb alsbald auf den Radweg gemacht.
Der Ilmtalradweg ist ganz klar das bisherige Highlight, weitaus mehr Natur als dieser blöde Mainradweg. Allerdings noch nicht auf allen Streckenabschnitten ausgebaut. Das heißt nicht überall Asphalt und man muß z.T. Landstraßen benutzen (und da fahren doch einige Autos). Auf dem Abschnitt zwischen Kranichfeld und Tannroda wurde der Radweg gebaut, so dass alle Radler die B87 benutzen müssen. Ich habe vielleicht Speed gegeben, mit 25 km/h waren die 4 km schnell geschafft. Aber die meißte Zeit geht der Weg durch das schöne Ilmtal auf ruhigen Wegen.
Bin ungefähr um 17.45 Uhr in Bad Berka angekomen, habe mich dann geduscht und umgezogen. Danach ging es gleich zur Stadtbesichtigung per Fahrrad. Die fiel allerdings kurz aus, denn viel zu sehen gibt es hier nicht. Die Bügersteige waren schon hochgeklappt.
Auf der Terrasse vom Hotel in der Abendsonne habe ich dann mein Dinner eingenommen. Es gab Weimarer Zwiebelsuppe als Vorspeise und danach Tagliatelle mit Pfifferlingen und darüber etwas Käse. Dazu wurde ein halber Liter Radeberger serviert.
Den Abschluß des Tages bildete dann ein Orgelkonzert in der örtlichen Kirche. Allerdings wurde zwischen den Stücken auch aus der Bibel vorgelesen. Nach einer Stunde konnte ich auf den harten Bänken nicht mehr sitzen, mein geschundener Radlerarsch hat das nicht mehr mitgemacht. Bin dann ins Hotel verschwunden.
Morgen soll es über Weimar und Apolda nach Naumburg gehen. Ich denke viel Kultur wartet da auf mich und in Naumburg sicherlich auch ein guter Saaletropfen.
Voraussichtlich werde ich dann am Freitagabend in Leipzig eintreffen. -
Wahnsinn!
Ilmenau empfaengt mich mit einer echten Rostbratwurst vom Holzkohlegrill. Ich glaub, ich bin in Thueringen. Natuerlich mussten gleich Zwei dran glauben. Dazu gab es noch Vita-Cola. Nun noch ein bisschen Stadtbummel und dann geht es ab in Richtung Bad Berka.
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Missmut kommt auf
Sitze im Zug nach Ilmenau, musste in Mellrichstadt abbrechen. Mein linkes Knie tut nuch auch beim Fahren weh. Noch nicht schlimm, aber ich merke es. Deshalb lasse ich heute die Bergetappe aus, um das Knie zu schonen. Moechte gern noch der Ilm- und Saaleradweg erleben. Mal sehen wie weit ich heute noch komme, vielleicht bis Stadtilm oder Bad Berka.