Autor: Steffi

  • Landesdelegiertenkonferenz in Rastatt

    Die Landesdelegiertenkonferenz (kurz LDK) der Jusos Baden-Württemberg ist das höchste beschlussfassende Gremium auf Landesebene und findet einmal im Jahr in Baden-Württemberg statt. Dadurch, dass es eines der höchsten Gremien auf Landesebene ist, will natürlich auch jeder aus den einzelnen Kreisverbänden dorthin. Die Kreisverbände in Baden-Württemberg wählen ihre Delegierten, die ihren Kreis auf der LDK vertreten. Durch die Beliebtheit der LDK ist es nicht immer einfach als Delegierte gewählt zu werden. Vor allem weil Böblingen beispielsweise nur 4 Delegierte hat. Umso mehr schätze ich, dass der Juso Kreisverband  Böblingen mich als kompetent genug für diese Funktion einschätzt.

     

    Vorab bekommt man eine Menge an Anträgen (dieses Jahr waren es irgendwas mit 120 Anträgen), die jeder einzelne Juso stellen kann. Anträge können an unterschiedliche Gremien adressiert sein (je nach Themengebiet). Beispielsweise lag dieses Jahr der Fokus auf Europa, weswegen diese Anträge an das Europäische Parlament adressiert sind. Die Aufgabe der Delegierten ist nun gemeinsam mit den aktivsten Mitgliedern im Kreis festzustellen, welche Anträge man als Kreis unterstützt oder welche man geändert haben möchte. Das schluckt sehr viel Zeit, da man sich in unterschiedliche Themengebiete einlesen muss.

    Delegation Böblingen

    Das Meinungsbild des Kreises muss man entsprechend auf der LDK vertreten. Auf der LDK selbst werden dann eine Menge an Anträgen besprochen. Wenn Anträge von einzelnen Kreisen geändert werden, muss man auch darüber auf der LDK abstimmen. Anschließend wird dann der Antrag im Ganzen abgestimmt – mit all seinen Änderungen. Anstrengend sage ich! 2 Tage voller Antragsbesprechungen! Und dann muss man immer entscheiden, wann man aufs Klo geht :-). Denn in der Abstimmung kann man nicht fehlen, weil wir ja als Böblingen schon wenig Stimmen haben. Um das Verhältnis zu sehen: Auf der LDK waren 147 stimmberechtigte Delegierte und Böblingen hat „nur“ 4 davon. Natürlich kannst man auch als Gast kommen, aber man ist natürlich nicht stimmberechtigt.

    Zwischendrin gibt es immer mal wieder ein paar kleine Grußworte, auch dass die Delegierten sich ein wenig ausruhen können. Dieses Jahr waren Berühmheiten wie Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos, Leni Breymaier, Vorsitzende der SPD Baden-Württemberg und Luisa Boos, Generalsekretärin der SPD BaWü da.

    Spaß kommt natürlich wie in jedem Verein nicht zu kurz und es gab auch eine Party nach dem ersten Tag.

    Eine sehr schöne Erfahrung, auch weil ich selbst vorne stand und geredet habe. Natürlich muss man das Reden üben. Ist eben noch kein Profi vom Himmel gefallen 😉
    Ich kann stolz sagen, dass ich vor ein paar Tagen nun auch zur Delegierten des Landesparteitages der SPD in BaWü gewählt wurde. Jusos sind dort eher weniger zu sehen und daher ist meine Freude noch größer. Der Landesparteitag ist im November in Sindelfingen. Also auch nicht weit von uns!

  • Martin Schulz in Böblingen und ich mittendrin

    Mit dem Eintrag auf diesem Blog, ist wohl nicht mehr zu vermeiden, dass man mich mit der SPD in Verbindung setzt. Anfang des Jahres wurde ich vom SPD Stadtverband Böblingen in den Vorstand gewählt. Mein Ziel war es, vor allem junge Meinungen im Vorstand zu vetreten. Zur Info: Ich bin die einzige U30 und es wurde einfach Zeit, dass ein junger Mensch den ersten Schritt gewagt hat. Und umso verständlicher ist es, dass ich vor allem für die Bundestagswahl motiviert bin. „Frisches Fleisch“ wird sozusagen vorgeschickt, wenn es um Repräsentation geht. Auch weil immernoch Frauenmangel in der Politik herrscht. So kam es, dass vor zwei Monaten die Meldung bei uns angekommen ist, dass Martin Schulz nach Böblingen kommt. Das motiviert natürlich Parteineulinge umso mehr. Neben meinem Bachelorarbeits-Stress habe ich mir die Zeit freigeschaufelt, unseren Parteivorstand live zu begutachten. Ich habe mir nichts dabei gedacht, als ich zur Veranstaltung ging. Ich war ja schließlich „nur“ Zuschauer. Als ich angekommen bin, hat der Spiegel bereits einen JUSO (Jungsozialisten) von uns interviewt. Bereits danach wurde ich gefragt, ob ich nicht Schirmhalter von Herrn Schulz sein sollte. Der Schirmhalter hat die ehrenvolle Aufgabe, Herrn Schulz den Schirm hinzuhalten, falls es anfängt zu regnen. Ich habe gezögert und schließlich doch zugesagt. Ist halt schon ein hohes Tier, der Herr Schulz. Umso mehr Respekt hatte ich natürlich davor, die Aufgabe zu übernehmen. Ich durfte dann in den sogenannten „Backstage“-Bereich, in den nur offizielle Leute reingekommen sind. Hinter der Bühne konnte ich der Rede von Martin Schulz leider nicht genau zuhören. Mama war übrigens auch da und hat die Rede auch gespannt mitverfolgt. Hinter der Bühne mussten wir die ganze Zeit auf  dem Sprung sein, da es jederzeit hätte anfangen können zu regnen. Abgesehen von meiner Nervosität, habe ich die unglaublich vielen Personenschützer von Martin Schulz wahrgenommen. Er hatte ca. 8 Leute um sich rum. 4 Leute vor der Bühne, 2 neben der Bühne und 2 hinter der Bühne. Martin hat ca. 45 Minuten geredet, aber leider hat es in der Zeit nicht geregnet, sodass ich nicht zum Einsatz gekommen bin. Nach der Rede ist Herr Schulz dann zur Presse gegangen und hat Fragen zu Europa beantwortet. Auch hier haben seine Personenschützer ihn unglaublich gut abgeschirmt. Danach ist er unmittelbar hinter die Bühne gelaufen. Als kleines Mädchen konnte ich ihn wegen seinen Personenschützern kaum anreden. Umso froher war ich, dass er sich die Zeit genommen hat, mir mir noch ein Bild zu machen. Mein sozialisten Herz hat sofort höher geschlagen. Auch auf dem Bild sieht man, dass ihn die Personenschützer abgeschirmt haben.

    Martin Schulz und ich

    Er hatte auch nicht soviel Zeit, weil er danach noch eine Kundgebung in Ludwigsburg vor sich hatte. Da war es natürlich auch klar, dass er sich danach mit den wichtigen Parteimitgliedern, wie die Generalsekretärin der SPD BaWÜ und der Parteivorsitzende der SPD BaWü, unterhalten hat. Selbst hinter der Bühne, bei den „ungefährlichen“ Personen, haben ihn die Personenschützer umkreist. Beim Abgang haben ihn 8 (!) Personen geschützt, obwohl keine Gefahr bestand. Schon beeindruckend, die Personenschützer. Die hatten schon Panik, als ich kleines Mädchen, ihm nahe gekommen bin. Muss ein schrecklicher Job sein. Da kriegt man ja selbst Panik, wenn diese Leute schon so schauen, als wäre man ein Terrorist. Aber naja, ist ja ihr Job.

    Fazit: Bin froh ihn getroffen zu haben, er ist unglaublich klein und seine agressive Redensart kann ich mir leider nicht immer anhören, aber ich teile seine Ansichten zu 80 %. Motiviert bin ich für die letzten 10 Tage! Hoffentlich geht es nicht allzu schlecht für die SPD aus! Die AfD hatte zur Landtagswahl in Baden Württemberg in Böblingen mehr Prozente bekommen als die SPD. Ich wäre doch arg enttäuscht, wenn es bei der Bundestagswahl auch so wäre!

    Hier der Link, um die Rede in Böblingen von Martin Schulz anzuschauen (leider nicht so eine gute Qualität): https://www.youtube.com/watch?v=1_rRBeym294