Autor: fengmann_t89216vt

  • Kurzer Bericht vom vierten Tag

    Heute ging es gar nicht gut los. Schon auf den ersten Metern habe ich gemerkt, dass mein Knie mault. Es tut nun auch beim Fahren weh. Der Schmerz ist nicht stark, aber ich merke es. Habe deshalb entschieden nur bis Mellrichstadt zu fahren und auf die Bergtour zu verzichten. Will damit etwas das Knie schonen.
    Also habe ich in Mellrichstadt meinen Morgenkaffee eingenommen, inklusive Käselaugenstange (schmeckte aber nicht so gut wie in Böblingen) und auf den Zug gewartet. Um 11.06 Uhr gin es dann mit dem Express-Zug über Suhl und Oberhof nach Plaue. Dort mußte ich umsteigen in den Regionalzug nach Ilmenau.
    Wie schon berichtet habe ich auf den ersten Metern in Ilmenau gleich einen Bratwurststand getroffen und bin dort hängengeblieben. Halb Ilmenau isst dort seine Rostbratwurst, eigentlich müßte denen doch die Wurst schon zum Hals heraushängen.
    Der Rest von Ilmenau war nicht so spannend, ist halt ne kleine Einkaufsstadt ohne große historische Bauwerke. Habe mich deshalb alsbald auf den Radweg gemacht.
    Der Ilmtalradweg ist ganz klar das bisherige Highlight, weitaus mehr Natur als dieser blöde Mainradweg. Allerdings noch nicht auf allen Streckenabschnitten ausgebaut. Das heißt nicht überall Asphalt und man muß z.T. Landstraßen benutzen (und da fahren doch einige Autos). Auf dem Abschnitt zwischen Kranichfeld und Tannroda wurde der Radweg gebaut, so dass alle Radler die B87 benutzen müssen. Ich habe vielleicht Speed gegeben, mit 25 km/h waren die 4 km schnell geschafft. Aber die meißte Zeit geht der Weg durch das schöne Ilmtal auf ruhigen Wegen.
    Bin ungefähr um 17.45 Uhr in Bad Berka angekomen, habe mich dann geduscht und umgezogen. Danach ging es gleich zur Stadtbesichtigung per Fahrrad. Die fiel allerdings kurz aus, denn viel zu sehen gibt es hier nicht. Die Bügersteige waren schon hochgeklappt.
    Auf der Terrasse vom Hotel in der Abendsonne habe ich dann mein Dinner eingenommen. Es gab Weimarer Zwiebelsuppe als Vorspeise und danach Tagliatelle mit Pfifferlingen und darüber etwas Käse. Dazu wurde ein halber Liter Radeberger serviert.
    Den Abschluß des Tages bildete dann ein Orgelkonzert in der örtlichen Kirche. Allerdings wurde zwischen den Stücken auch aus der Bibel vorgelesen. Nach einer Stunde konnte ich auf den harten Bänken nicht mehr sitzen, mein geschundener Radlerarsch hat das nicht mehr mitgemacht. Bin dann ins Hotel verschwunden.
    Morgen soll es über Weimar und Apolda nach Naumburg gehen. Ich denke viel Kultur wartet da auf mich und in Naumburg sicherlich auch ein guter Saaletropfen.
    Voraussichtlich werde ich dann am Freitagabend in Leipzig eintreffen.

  • Wahnsinn!

    Ilmenau empfaengt mich mit einer echten Rostbratwurst vom Holzkohlegrill. Ich glaub, ich bin in Thueringen. Natuerlich mussten gleich Zwei dran glauben. Dazu gab es noch Vita-Cola. Nun noch ein bisschen Stadtbummel und dann geht es ab in Richtung Bad Berka.

  • Missmut kommt auf

    Sitze im Zug nach Ilmenau, musste in Mellrichstadt abbrechen. Mein linkes Knie tut nuch auch beim Fahren weh. Noch nicht schlimm, aber ich merke es. Deshalb lasse ich heute die Bergetappe aus, um das Knie zu schonen. Moechte gern noch der Ilm- und Saaleradweg erleben. Mal sehen wie weit ich heute noch komme, vielleicht bis Stadtilm oder Bad Berka.

  • kurzer Bericht vom dritten Tag

    Ich sollte nicht mehr von Frank’s Radtour sprechen, besser ist vieleicht Frank’s Geniesertour. Heute zum Abendessen beim Italiener mit Biergarten direkt auf dem Marktplatz gewesen. Es gab einen leckeren Tomatensalat mit sehr milden Oliven als Vorspeise und dann eine Pizza mit frischen Tomaten, Rucola und Parmesan (könnt meine Lieblingspizza werden). Dazu wurde ein Hefeweizen aus der Region gereicht. Danach gab es noch eine Eiskugel in der benachbarten Eisbar.
    Aber wir wollen nicht nur vom Essen reden. Heute ging es wieder um 9 Uhr los. Es braucht seine Zeit bis man alles gepackt, sich eingecremt und umgezogen hat. Von Volkach bin ich direkt nach Schweinfurt gefahren, hier war der Mainradweg etwas besser und vorallem interessanter (siehe Bilder). Pünktlich um 11 Uhr habe ich dann meinen morgendlichen Kaffee in Schweinfurt zu mir genommen (zum Frühstück trinke ich nur Tee). Fürs Mittagessen wurde auch noch ein Käsebrötchen mitgenommen.
    Die Fahrt der nächsten 40 km war wenig spektakulär. Der Main-Werra Radweg ging an dem Flüsschen Wern entlang, die Autobahn A71 nimmt da den kürzeren Weg. Ich habe ein paar mal die A71 unterquert. Dann kam der Anstieg nach Rannungen, es ging von ungefähr 200m auf 340m hoch und das auch noch auf freiem Feld und mit der Sonne im Nacken. Was sind aber schon 140 Höhenmeter mit Gegenwind für einen Profi! 😉
    Meine Mittagsessen und die nötige Mittagsruhe machte ich dann auf den Eingangsstufen von der Kirche in Rannungen. Die Deppen dort hatten nur eine Parkbank aufgestellt und die stand in der Sonne.
    Von Rannungen aus ging es meißt beschaulich abwärts durch den Wald nach Münnerstadt. Die Waldkirche mitten im Wald war sehr interesant, es gab kein einziges Haus in der Nähe. Von Münnerstadt kamen mir viele Radfahrer und Wanderer entgegen, die scheinbar dort hin wollten.
    Bad Neustadt habe ich so gegen 16 Uhr erreicht. Gleich am Eingang habe ich im Supermarkt meine Getränke nachgefüllt. Hier fängt scheinbar das Vita-Cola Gebiet an, es kann deshalb nicht mehr weit bis Thüringen sein. Habe gleich eine gekauft, hat viel Zucker, das gibt Power für den Radfahrer. 😉
    Ein netter Einwohner hat mich mit seinem Rad bis zum Hotel begeleitet, so mußte ich nicht lange suchen. Schnell meine Sachen abgelegt und ins Spaßbad gefahren. Das war gleich um die Ecke. Über eine Stunde habe ich dann meine Muskeln im warmen Wasser gelockert. Aber denen geht es auch recht gut, habe keine großen Probleme. Allerdings mein linkes Knie meldet sich mit ganz leichten Schmerzen. Bin deshalb gleich nach dem Baden zur Notdienstapotheke (in dieser Gegend machen alle Geschäfte um 18 Uhr zu). Die Apothekerin hat mir Diclofenac Gel gegeben. Mal sehen ob es hilft. Aber beim Radfahren merke ich die Schmerzen eigentlich nicht.
    Morgen beginnt die Bergetappe, es geht in die Berge in Richtung Suhl an der Hassel entlang. Ob das so klappt und wo ich Übernachten werde muß ich heute noch planen. Kritisch ist der Zug von Suhl in Richtung Ilmenau mit Umstieg in Plaue. Da gibt es keine gute Verbindung. Der Anstieg nach Suhl geht eigentlich sehr seicht, aber wird vielleicht auch viel Kraft kosten.
    Na mal sehen.

  • Mittagspause in Rannungen

    Ich glaube das ist hier der hoechste Punkt fuer den heutigen Tag. Jetzt brauche ich noch ungefaehr 20 km bis Bad Neustadt an der (fraenkischen) Saale. Dort ist dann fuer heute Endstation, denn die haben ein Spassbad, und ich will heute noch viel Spass! Muss meine Muskeln etwas relaxen und mein Po freut sich auch auf etwas Entspannung.
    Habe gerade mit dem Hotel Fraenkischer Hof telefoniert, die haben ein Nachtlager fuer mich.
    Nun werde ich noch meine Zeitung lesen bevor es weiter geht. Nur die Muttis stoeren hier meine Ruhe vor der Kirche, da die ihre Kinder mit dem Auto vom Kindergarten abholen muessen.

  • Der zweite Tag der Radtour

    Heute Morgen ging es um 9 Uhr nach einem kräftigen Frühstück in Bad Mergentheim los. Da war ich noch der Einzige auf dem Radweg.
    Der Radweg ging immer schön an der Tauber lang, bis auf ein paar Stellen, wo man unbedingt ein Stück den Berg rauf sollte. Idylische Orte mit viel Historie, hier verläuft auch einer der wichtigsten Pilgerpfade. Deshalb gibt es auch an jeder Ecke eine Statue.
    Wie schon unten geschrieben habe ich dann in Bieberehren den Tauberradweg verlassen um über den Berg in Richtung Main zu fahren. Der Bahnweg hat mich dann richtig verblüfft, neu asphaltiert, aber mit der richtig schnellen Sorte Asphalt. Da habe ich die Höhenmeter nur so genommen. Erst 1992 hat man die Gaubahn stillgelegt und dann als Radweg umgenutzt. Das war ein richtig geiles Fahrgefühl, der Asphalt macht richtig was aus. Der Bahnradweg ging durch kleine Dörfer wo sich Hase und Fuchs Gute Nacht sagen, kaum eine Seele unterwegs. Ab und zu traf ich einen Radfahrer, aber die Meißten wollten vom Main an die Tauber. Das konnte ich auch verstehen, nachdem ich den Mainradweg geniesen durfte. Tauber: Top, Main: Flop.
    Aber ersteinmal zu Ochsenfurt: schönes kleines Städtchen, aber mehr war da nicht los. Außer, der Bäcker hatte einen prima Pflaumenkuchen.
    Am Main habe ich dann ersteinmal Mittagspause mit Zeitungslesen gemacht. War völlig überrascht, ich brauchte keine Brille. Kommt das durchs Fahrradfahren?
    Um 14 Uhr ging es dann in Richtung Kitzingen weiter. Warum fahren so viele Leute diesen Radweg, er geht meißtens nur an der Bundesstraße entlang und den Main sieht man kaum? Dazu gibt es auch noch unfreundliche Einwohner und die Städte sind auch nicht so schön wie an der Tauber. Da es auch kaum Bäume gab, habe ich dazu noch den vollen Gegenwind geniesen dürfen.
    Deshalb habe ich dann kurz enschlossen das Hotelzimmer vom Radweg aus reserviert. 92 km Strecke sind für heute genug.
    Bin jetzt im Weinhotel Rose in Volkach – kleines Hotel mit eigenem Weinverkauf und Restaurant. In ganz Volkach gibt es an jeder Ecke Wein vom Winzer. Im Restarant habe ich mir mal ein teures Abendessen gegönnt: Lendchentopf überbacken mit Spätzle und Pilzen. Dazu gab es einen 2010er Weißburgunder vom Winzer Rose. Habe aber nur ein Glas getrunken, denn der Alkohol ging mir ziemlich schnell in den Kopf, scheinbar ein Resultat der heutigen Anstrengung.
    Morgen soll es nach Schweinfurt und dann auf dem Main-Werra Radweg weiter in Richtung Thüringen. Der Radweg geht so ungefähr neben der A71 entlang. Wie ich Gabi schon gesagt habe, wenn ihr morgen in den Verkehrsnachrichten eine Meldung über einen einsamen Radfahrer auf der A71 hört, dann bin ich das.

    Zur Info: die Berichte von den vorhergehenden Tagen findet ihr auch, wenn ihr rechts den entsprechenden Tag im Kalender anklickt.

  • Ochsenfurt erreicht

    Jetzt gibt es einen Kaffee mit leckeren Pflaumenkuchen. Beides zusammen hat nur 2.40 gekostet und das mitten im der Altstadt. Mache noch ein paar Bilder und dann geht es weiter auf dem Mainradweg.
    Zumindest bin ich nun zurueck in der Zivilisation, denn gleich am Stadteingang hat man mir den McDonalds empfohlen.