Das waren jetzt wirklich zwei lange Tage draußen in der vietnamesischen Provinz. Geschlafen habe ich letzte Nacht vielleicht 5 Stunden, es ging besser als ich gedacht habe, mehr hat mich die Wärme als das harte Bett gestört. Insgesamt hat die Übernachtung in dem Hotel auch nur 7 Euro gekostet. Auf eine Quittung habe ich bei dem Preis verzichtet. Danach ging es zum Frühstück in ein Straßenlokal. Es gab für alle eine warme Hühnernudelsuppe, welche auch ganz gut geschmeckt hat. Ich habe dazu noch drei Büchsen Cola getrunken, da ich ein tüchtiges Wasserdefizit hatte. Bei Cola aus der Büchse ist man immer auf der sicheren Seite. Die Essensstäbchen haben wahrscheinlich schon dem Vietcong im Krieg gedient, so sahen die zumindest aus. Aber da muß man durch, wenn alle Vietnamesen damit essen. Die Nudeln und die Suppe wird mit den Stäbchen „gezuscht“, das kann ich ganz gut. 😉 Hunde und Hühner sind um die Tische und durch die Beine geschlichen und haben auf Brocken gehofft.
Am Vormittag haben wir wieder Funkstationen angeschaut. Dabei habe wir auch viele Kinder getroffen, für welche ich scheinbar ein Außerirdischer war.
Auch stand mal eine Funkstation neben einer Schule und da es hier 30 Grad warm ist stehen alle Fenster und Türen offen. Bei meinem Erscheinen war nicht mehr an Unterricht zu denken und die Lehrerin mußte unterbrechen.
In den kleinen Dörfern ist auch nicht viel Los, viele Bauern sind auf ihren Reisfeldern, nur die Kinder springen da rum.
Alles ist sehr armselig und zum Teil auch dreckig, aber es gibt auch schöne Gebäude, wie dieses hier:
Viele trocknen auch ihr Heu mitten auf der Straße wo die Autos und Mopeds drüber fahren. Ich bin dann mal hineingegangen und habe diese alte Frau beim Reis trocknen gefunden. Sie macht die typische vietnamesische Verbeugung zur Begrüßung und Verabschiedung.
Mit den Füßen hat sie den Reis gewendet.
Mittagessen gab es dann wieder in unserem Stammlokal in Nam Dinh, wo wir letzte Abend schon gegessen hatten.
Gekocht wird dort immer auf der Strasse. Es gab Reis, gekochten Fisch (aber kalt), Schweinezunge, Omelett und irgendwelches grünes Gemüse. Das ganze Essen hat immer so um die 6 Euro für 6 Personen gekostet.
Autos gibt es in der Provinz so gut wie keine, alles fährt Motorroller. Im Berufsverkehr ist da die Hölle los. Es gibt ja auch keinen Nahverkehr, man braucht ein Rad oder ein Moped. Dabei werden so gut wie keine Regeln beachtet, jeder fährt so wie er lustig ist. Rote Ampeln werden zum Teil respektiert, aber nicht von allen. Es muß auch hier am Buddismus liegen, dass alle die Ruhe weg haben. Wirklich keiner regt sich auf, oder bewegt sich mal schneller über die Strasse. Gehupt wird trotzdem gerne, nur ist das mehr eine Warnung das man aufpassen soll, denn ein drängeln.
Das Bild habe ich zur Mittagszeit aufgenommen. Im Berufsverkehr vervielfacht sich die Anzahl der Mopeds. Natürlich gibt es noch LKWs (zum Beispiel fahren hier noch viele W50 durch die Gegend) und schwarze Limousinen. Aber alle fahren auf den Landstraßen höchstens 50 km/h, man hat ja Zeit.
Zum Schluß noch ein Bild mit Blick vom Telekom Gebäude über die Stadt Thai Binh.
So, nun muß ich schlafen (in meinem weichen Luxushotelbett). Vielleicht lade ich morgen mehr Bilder hoch.
Wieder zurück aus der Provinz
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Kommentare
2 Antworten zu „Wieder zurück aus der Provinz“
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Ja, einfach herrlich die Bilder mit dem Außerirdischen und den fröhlichen Kindern. Aber auch die anderen Fotos und dein lustiger Beitrag geben uns doch einen kleinen Einblick in diese für uns ferne Welt.
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Wir haben uns über die lachenden Kinder amüsiert und gefreut, das sieht so ehrlich aus. Jumbo als Außerirdischer! Schön auch die Bilder. Z u g a b e! UO & UO
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