Schlagwort: Shanghai März 13

  • Shanghai 3. Tag

    Heute früh hätte ich beinahe verschlafen. Es war ja die verflixte zweite Nacht, wo ich nie richtig schlafen kann. Um 2 Uhr war ich munter und habe den Rest der Nacht so gut wie wach gelegen. Aber kurz vorm Aufstehen bin ich dann wohl wieder eingeschlafen.Wie jeden Morgen nehme ich ein ausgiebiges Frühstück in der Lounge im 30. Stock. Es besteht immer aus den selben Bestandteilen: Tee, frisch gepresstem Apfelsinensaft, Rührei, Baguette mit Käse, Jogurt und einer großen Schüssel frischem Obst: Ananas, Apfelsine, Grapefruit, Melone, Kiwi, Heidelbeeren. Damit lässt sich der Tag beginnen.
    Allerdings folgt dann gleich der Horror in der U-Bahn. Dort ist man einem sehr hohen Kuschelfaktor ausgesetzt. Es wird herrlich geschoben und gedrängelt, in den Wagen passt wirklich keine Maus mehr rein. Man muß aufpassen, das dass Frühstück nicht gleich wieder hochkommt. Von der U-Bahn Station geht es dann mit dem Taxi weiter durch den dichten Berufsverkehr mit den vielen Staus. Ich brauche ungefähr eine Stunde vom Hotel bis zur Firma.
    Heute morgen habe ich unser Reparatur Center besucht und mit den Leuten dort diskutiert. Der Rest des Tages waren meißtens Meetings.
    Mittagessen gab es wie immer in der Kantine, das Gemüse erkennt man halbwegs, aber das Fleisch ist mir jedenfalls unbekannt. So wie das aussieht würden das nur wenige in Deutschland essen wollen. Könnte natürlich auch von den Schweinen aus dem Huangpu Fluß sein, hier ist alles möglich. 😉
    Allerdings sind die Leute hier aber auch schon für die ganzen Umweltprobleme sensibilisiert. In der Zeitung steht viel darüber (im Englischen Teil, den ich lesen kann). Zum Beispiel haben viele Teams in der Firma neu renovierte Räume bezogen. Unglaublich, aber da sitzen wirklich Leute mit richtigen Gasmasken (über Mund und Nase) am Schreibtisch – und das den ganzen Tag. Alle haben Angst wegen der giftigen Gase aus den neuen Möbeln und der frischen Farbe. Deutschland ist für die das Musterland für Ökologie und Umweltschutz (und das nicht nur weil ich von da bin). Alle wollen möglichst Lebensmittel aus Europa. Bestes Beispiel ist das Milchpulver für die Babies, da kommt für die kein einheimischer Hersteller mehr in Frage.
    Im Fernsehen und den Zeitungen wird viel vom großen Parteitag berichtet – so wie man es von früher noch kennt. Lange Diskussionen über den chinesischen Traum eine große Nation bis 2050 zu werden. Allerdings wer hier ist, der ist überzeugt, dass die Chinesen mit ihrem großen Fleiß das schaffen werden.

  • Shanghai am Sonntag

    Ich bin ganz gut in Shanghai angekommen. Das Flugzeug hatte eine halbe Stunde Verspätung und ist um 8.20 Uhr gelandet (1.20 Uhr nach deutscher Zeit). Der Flug war aber nicht besonders schön. Seit langem habe ich mal wieder Turbulenzen in der Flughöhe über 10000m erlebt. Ziemlich lange Strecken über Rußland hat die Maschine geschauckelt wie eine Nußschale of dem Ozean, so dass doch einigen Leuten im Flugzeug schlecht geworden ist. Mir ging es recht gut, aber der 12 stündige Flug hat mich doch mehr geschafft als sonst.
    Da es noch recht früh war, war nicht viel los auf dem Flughafen und die Passkontrolle und die Gepäckrückabe ging recht zügig vonstatten. Habe wieder den Maglev in die Innenstadt genommen. Der ist wieder 430 km/h gefahren – die Geschwindigkeit ist wirklich grandios, man fliegt quasi an den Häusern vorbei. Nach 8 Minuten ist der Spaß aber wieder vorbei.
    Um 10 Uhr war ich im Hotel. Nach dem Einchecken und Geldtauschen habe ich mich ersteinmal 2 Stunden aufs Ohr gehauen, aber nur ganz kurz geschlafen. Ich muß mich ja dem Rythmus hier anpassen, sonst kann ich Nachts nicht schlafen und dann wird der Montag schwierig.
    Am Nachmittag bin ich zwei Stunden auf der Einkaufstrasse vorm Hotel gebummelt und habe bei MCDonalds was gegessen und einen Kaffee getrunken. So richtig kam aber keine Lust auf noch viel mehr zu unternehmen. Ich war müde, die Straßen und Kaufhäuser waren übervoll und es fing an zu regnen.

    Sonntagsshopping
    Sonntagsshopping – die Lieblingsbeschäftigung der Chinesen

    Nun regnet es in Strömen und ich habe keine Lust wieder raus zu gehen. Werde nachher zur Happy Hour im Hotel gehen und mal sehen ob es wieder guten Rotwein gibt. Der bringt hoffentlich die nötige Bettschwere, dass ich nachher gleich schlafen kann. Morgen früh muß ich fit sein.